Ich gebe es auch gleich zu: Ich kann viel besser schwimmen als Skifahren. Trotzdem hat mich der alpine Wintersport in den vergangenen Jahren noch in seinen Bann gezogen. Eine bessere Auszeit vom stressigen Alltag kann es kaum geben.
Der Körper freut sich über die viele Bewegung an der frischen Luft, die in den grauen Wintermonaten nicht selten zu kurz kommt. Wer den ganzen Tag im Schnee über die Pisten gleitet, trainiert seine müden Muskeln wieder. Es ist auch gar nicht nötig, dabei in einem Affenzahn an den anderen Skifahrern vorbeizurauschen, und dabei Kopf und Kragen zu riskieren. Denn sollte tatsächlich in der Hütte im Tal mal kein Tisch mehr frei sein, rutschen die anderen Skifahrer gerne zusammen, um Platz zu schaffen.
Das ist dann nicht nur eine gute Gelegenheit, um mit Leuten aus anderen Regionen ins Gespräch zu kommen. Es ist auch der beste Moment für Kaiserschmarrn, Germknödel oder Kässspätzle. Nie schmeckt das Essen besser als in einer warmen, vollen Skihütte, in der man mit roten Wangen, verwuschelten Haaren und klobigen Skischuhen beisammen sitzt. Zeit, über die Probleme des Alltags nachzudenken, bleibt dem Hobby-Fahrer kaum. Im Hier und Jetzt im Skigebiet geht es darum, den richtigen Skipass auszuwählen, die Pisten zu überblicken, die traumhafte Aussicht auf die Berge zu genießen, ohne dabei aus dem Schlepplift zu fallen, niemanden umzufahren und am Ende des Tages noch immer im Besitz beider Handschuhe zu sein.
Klar, spätestens wenn der Schnee im Sommer den Blick auf die Hänge freigibt, zeigen sich die Schattenseiten des Vergnügens. Neue Skigebiete sollten also besser nicht mehr entstehen. Und es ist weder ökologisch noch ökonomisch vertretbar, allein auf Schneekanonen zu setzen, um Touristen das Skifahren zu ermöglichen. Aber da, wo genug Schnee für diesen Wintersport liegt, empfiehlt sich eine Auszeit auf Skiern, um Körper und Geist wieder aufzutanken.
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