Wie man Tauben zum Umzug bewegt
In Göggingen steht ein funktionierender Taubenturm. Doch bis es so weit war, dauerte es Jahre. Was die Verantwortlichen anstellen mussten, um dem Konzept zum Erfolg zu verhelfen.
Tauben können schon eine Plage sein. Wenn sie, wie im Herrenbach, hartnäckig ihren Taubenturm verweigern und stattdessen munter weiter auf Balkonen brüten und diese mit ihren Hinterlassenschaften verunstalten, wird schnell der Ruf nach radikaleren Lösungen laut. Dabei ist jetzt vor allem Geduld gefragt, sagt die Gögginger „Taubenmutter“ Ricarda Faltermayer. Seit 2008 betreut sie den Taubenturm in Göggingen und kann mittlerweile gute Erfolge vermelden. 1200 Eier hat sie im vergangenen Jahr dort eingesammelt und durch Attrappen ersetzt. Die Gögginger Tauben haben ihren Turm mittlerweile voll angenommen, so die Tierschützerin. Rund einen Kilometer um den Turm ist der Radius, in dem die Tauben jetzt unter Kontrolle sind.
Den Hunger zunutze machen
Der Gögginger Turm wird vom Tierschutzverein Augsburg betreut. Dessen Vorsitzender, Heinz Paula, ist von dem Projekt überzeugt. „Seit wir den Turm in Göggingen haben, hat sich die Anzahl der Tauben enorm reduziert“, sagt er. Das Konzept sei allen anderen Maßnahmen überlegen. „Fütterungsverbote oder Vergrämen funktionieren einfach nicht“, ist er überzeugt. Augsburgweit seien an elf Standorten letztes Jahr rund 9000 Eier eingesammelt worden. Bis die Gögginger Tauben ihren Turm akzeptierten, sei viel Arbeit und Mühe notwendig gewesen, berichtet Ricarda Faltermayer. Der Turm steht am Fabrikkanal, in der Nähe der B-17-Brücke. „Die Gögginger haben prophezeit, ich kriege die Tauben nie in den Turm, erinnert sich Faltermayer. Zuerst habe sie die Tiere an ihrem Stammplatz unter der Brücke gefüttert, dann die Futterstelle immer näher in Richtung Turm verlegt. Fast ein Jahr habe es gedauert, bis die Tauben ihr Futter schließlich im Turm holten. Tauben seien enorm ortstreu und nur schwer zu einem Standortwechsel zu bewegen. „Man muss den Hunger der Tauben nutzen“, so die Expertin.
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