Das Leben in Miniatur
Der Augsburger Frank Mardaus zeigt in der Neuen Galerie im Höhmannhaus ein künstlerisches Archivprojekt mit Zehntausenden kleiner Fotos und Tagebucheinträge
Wer die aktuelle Ausstellung von Frank Mardaus besucht, erhält einen intimen Einblick in ein ganzes Leben – und andererseits auch wieder nicht. 2996 Texte sowie 7392 Fotoabzüge zeigt der Augsburger Künstler in der Neuen Galerie am Höhmannhaus. Darunter sind Schnappschüsse einer Schulwanderung genauso wie Innenaufnahmen einer Kirche, ein Willy-Brandt-Porträt neben der Aufnahme einer Dose Blaukraut, Aktfotos neben Käseverpackungen, kindliche Tagebucheinträge neben beruflichen Mails. Doch der Besucher erhält nur scheinbar einen intimen Einblick in das Leben eines anderen. Denn die Schau, die dem Archivgedanken auf künstlerische Weise huldigt, zeigt alles nur im Miniaturformat.
Es ist ein vielschichtiges Konzept, das Mardaus präsentiert, aber auch eines, das sich dem Besucher nicht leicht erschließt. Die Ausstellung ist Mardaus’ Grundgedächtnis der Jahre 1971 bis 2012. Im Zentrum steht eine Mikrofiche-Sammlung hinter Glas. 48 Mikrofiche-Stapel liegen nebeneinander in einer Vitrine, ein weiterer Stapel alleine in einer zweiten Vitrine. An den Wänden hängt das Anschauungsmaterial dessen, was sich dem Zugriff der Besucher entzieht, auf DIN-A0-Plakaten: Tausende Fotografien von Mardaus, dazu Tausende Tagebucheinträge und Notizen des Künstlerpaares Caroline und Frank Mardaus aus über vier Jahrzehnten, so klein, dass man maximal Überschriften lesen und Bildmotive erkennen kann.
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