Die Stadt Augsburg verfehlt ihr selbst gestecktes Radlerziel
Plus Der Anteil des Radverkehrs liegt bei 19,4 Prozent. Im Projekt „Fahrradstadt 2020“ waren ursprünglich 25 Prozent angepeilt. Wie andere Verkehrsmittel abschneiden.
Die Augsburger setzen bei der Wahl des Verkehrsmittels inzwischen häufiger aufs Fahrrad. Der Wege-Anteil liegt laut der deutschlandweiten Studie „Mobilität in Städten“ der TU Dresden in Augsburg bei 19,4 Prozent. Zum Vergleich: Vier Jahre vorher legten die Augsburg 17 Prozent aller innerstädtischen Wege mit dem Fahrrad zurück.
Trotz dieser Steigerung steht nun aber fest, dass die Stadt bei ihrem Ziel, bis zum Jahr 2020 25 Prozent des Binnenverkehrs übers Fahrrad abgewickelt zu bekommen, gescheitert ist. „Unser selbst gesetztes Ziel von 25 Prozent wurde bewusst sehr hoch gesetzt“, sagt Baureferent Gerd Merkle (CSU) in einer ersten Reaktion. Bei den kurzen Strecken könne man durchaus zufrieden sein, bei längeren Strecken gebe es aber noch Luft nach oben.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Diese Aktion "Fahrradstadt 2020" ist und bleibt eine Lachnummer und ist mehr ein Marketing-Gag der Autofahrerpartei CSU.
Hierfür müssten die Ausgaben erheblich gesteigert werden und auch an vorhandenen Fahrradwegen gearbeitet werden.
Bordsteine müssten abgesenkt werden, kantige Kanaldeckel gehören überarbeitet und bei manchen Kreuzungen z.B. an der Schleifenstraße von Haunstetten ins Zentrum getunnelt werden bzw. die Ampelwartezeiten verändert werden. Nichts davon passiert und Fahrradtstädte gibt es eher im Norden, Holland oder Kopenhagen.
Hier hat sich die CSU gehörig blamiert und lächerlich gemacht.
Wie Augsburger Politik funktioniert, sieht man am geplanten Umbau der Wertachstraße, wo es durch Verengung der Straße für die Radfahrer richtig lebensgefährlich werden soll, außer sie lassen sich freiwillig vertreiben. So gesehen ist das Projekt menschenverachtend. Haushaltsmittel werden für eine deutliche Verschlechterung der Situation verschwendet, Hauptsache beim Begrünen der Straßenränder müssen möglichst wenige der anscheindend heiligen Parkplätze aufgegeben werden.
Es war ja abzusehen das dieses Projekt scheitern wird, wenn nicht endlich Entscheidungen bei der Verkehrsplanung zugunsten des Radverkehrs getroffen. Bei jeder Neuerung wird versucht, auf keinen Fall das heilige Auto irgendwie zu beeinträchtigen. Sei es Parkplätze auf der Straße, zweispurige Fahrbahnen, Tempolimit, Fahrradstraßen etc.. Fehlende oder viel zu gering angesetzte Gelder für Projekte tun da ihr übriges. Bei diesem Vorgehen braucht sich die Stadtregierung nicht wundern, dass die Zahl der Radfahrer nicht steigt. Die lächerlichen paar Prozent die der Radfahreranteil ist dabei eher noch dem Willen der Menschen auf das Fahrrad umzusteigen als dem Desaster Fahrradstadt 2020. Die Nachfrage ist ja offensichtlich da aber solange nicht mutige Entscheidungen getroffen werden und man in Augsburg kein attraktives, sicheres und komfortables Radwegenetz aufbaut, sehe ich hier keine Zukunft.
>> Gesunken ist der Anteil des öffentlichen Nahverkehrs am Mobilitätsmix. Er ging von 16,9 auf 15,5 Prozent zurück – und das im ersten Geltungsjahr der Tarifreform. Bei den Stadtwerken verweist man darauf, dass man trotz des anteiligen Rückgangs mehr Fahrgäste habe. <<
Die Fahrgastzahlen steigen nur etwas wegen der deutlich auf 300.000 gestiegenen Bevölkerungszahl in Augsburg.
Die teilweise Abschaffung des 5-Minuten-Takts der Tram, sehr hohe und unfaire Fahrpreise, der zeitraubende und unbequeme Einstieg beim Busfahrer, unpünktliche Buslinien im ganztägigen 15-Minuten Takt ohne Verstärkung zu den Hauptverkehrszeiten, schlechtes Störungsmanagement - ein neuer Kö hat zwar dort die Sicherheit und Bequemlichkeit verbessert bringt aber keinen Menschen schneller ans Ziel. Und genau so wird das auch mit dem HBF-Umbau verlaufen - den kürzeren Wegen zwischen Bahn und Tram stehen dann längere Wege ins Bahnhofsviertel gegenüber. Eine dumme Planung der Linie 6 auf die grüne Wiese krönt die Pleitengeschichte der teuren "Mobilitätsdrehscheibe".
Leider ist Fahrrad fahren in vielen Teilen Augsburgs immer noch eine lebensgefährliche Sache, z.B. an der Wertachbrücke.
Ich habe ein Jahresabo der Verkehrsbetriebe, aber für Fahrten ins Umland muss ich das Auto nutzen. Der Ausbau der Staudenbahn mit regelmäßigem Takt und eine gute Bustacktung z.B. in Neusäß mit Verzahnung des Bahntaktes müsste besser umgesetzt werden.
Da müsste Augsburg mehr Druck auf das Umland ausüben, auch im eigenen Interesse, viele Autofahrer kommen aus dem Umland.