Industrie mitten im Grünen
Siebenbrunn Bis 1867 war das Streudorf Meringerau ausschließlich land- und forstwirtschaftlich geprägt. Die Gemeinde wollte deshalb auf ihrem Areal Voraussetzungen für eine durch Wasserkraft betriebene Schrotmühle oder zum Antrieb landwirtschaftlicher Maschinen schaffen. Dazu sollte der Siebenbrunnenbach dienen. In ihm vereinigen sich mehrere Quellbäche wie der "Giesser" sowie ein Lechanstich. Mit 0,75 Kubikmeter Wasser pro Sekunde erschien der Siebenbrunnenbach geeignet, eine Turbine anzutreiben. Von diesem Wassernutzungsrecht wollte jedoch kein Meringerauer Gebrauch machen, sodass es für 400 Gulden auf den Schnittwarenhändler Albrecht Höppl übertragen wurde. 1833 in Fürth geboren, war er mit 13 Jahren nach Augsburg gekommen, hatte unter anderem als Kassierer bei Martini & Cie. in Haunstetten gearbeitet und sich 1861 in Augsburg selbstständig gemacht. Er kaufte 1866 in Meringerau Grundstücke und errichtete dort 1867 statt einer Mühle eine Mechanische Weberei.
VON FRANZ HÄUSSLER
1868 liefen dort bereits 24 englische Webstühle und 16 Arbeiter erzeugten 3600 Stück rohes Tuch. Es ging rasch aufwärts: 1883 waren 116 Webstühle, neue Vorwerke und eine Dampfmaschine mit 20 PS in Betrieb. 1885 wurde das Bachgefälle auf 1,8 Meter erhöht und die Wassermenge des Siebenbrunnenbaches auf 1,5 Kubikmeter pro Sekunde verdoppelt. Das machte eine Turbinenanlage mit nunmehr 36 PS nötig. 1892 lieferte eine neue 35-PS-Dampfmaschine die restliche Energie, die nötig war, 180 Webstühle am Laufen zu halten. Mit 75 Arbeitskräften entstanden 1892 darauf bei einem Garnverbrauch von 105 500 Kilo 24 830 Baumwolltücher von jeweils 50 Meter Länge. 1893 stellte Höppl weitere 50 Webstühle auf.
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