Augsburger Pfarrer will Sex mit Prostituierten verbieten
Wie Frauen im Rotlichtmilieu als Ware angeboten werden, sei ein Skandal, sagt Klaus Engelmohr. Er ist Pastor und Gründer eines Vereins, der es Freiern schwer machen will.
Herr Engelmohr, dass ein Pfarrer den Sex mit Prostituierten verbieten will, klingt zunächst nicht überraschend. Sie sorgen sich bestimmt vor allem um die Moral, oder?
Klaus Engelmohr: Nein, das war nicht meine Motivation, mich gegen den Frauenhandel zu engagieren. Es geht mir da nicht um die Kirche, in der ich als Pastor tätig bin. Der Verein gegen Menschenhandel, den ich gegründet habe, will etwas tun für Frauen, die in der Prostitution ausgenutzt und ausgebeutet werden. Es stand für uns aber nie im Vordergrund, aus moralischen Gründen dagegen vorzugehen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Dass ausgerechnet von einem Kirchen"lehrmeister" solche Forderung kommen...........................
Es ist schon seltsam, das es immer evangelische sind, die gegen die Prostitution sind.
Bis zur Reformation hatte fast jede Stadt ein Frauenhaus mit Dirnen, das unter der Aufsicht der Stadt stand.
Durch die Protestanten wurde dieses abgeschafft und verboten.
Für Länder mit Männerübschuss im sexuell akiven Alter ist Prostitution die Lösung und nicht das Problem.
(edit/mod).
Nicht Prostituierte ist der älteste Beruf der Welt, sondern Hebamme. Und mittelalterlich ist nicht die Forderung, Sexkauf zu verbieten. Das ist fortschrittlich und breitet sich Gott sei Dank in Euro immer mehr aus. Wenn auch um den Preis, dass Männer aus ganz Europa zu Shuttle-Touren durch deutsche Bordelle reisen. Sexkaufverbot ist wichtiger Schritt zur Geschlechtergerechtigkeit auf Augenhöhe. Mittelalterlich ist die Vorstellung, jeder der 30 oder 50 Euro hinlegt, darf mit einem Menschen alles machen, was dem eigenen Bedürfnis entspricht - ohne Rücksicht auf den Menschen gegenüber. Die Frauen müssen dissoziieren, um das zu überstehen. Die Traumatiserungsquoten in diesem "Beruf" sind genauso hoch wie die von Soldaten nach Kriegseinsätzen. Die selbstbestimmte "Sexarbeiterin" ist eine verschwindende Minderheit. Die Mehrheit ist Not- und Armutsprostitution. DAS ist die Realität in Augsburger Bordellen und Laufhäusern. Dass schon junge Männer heute lernen, es ist okay, die Situation der sehr jungen Frauen dort (aus)zunutzen für ein paar Euro (von denen die wenigsten bei der Frau bleiben) macht mir Angst. Welche Art der Sexualität lernen sie auf diese Weise - kaum eine verantwortungs- und liebevolle, in lustvoller Zweisamkeit.
Natürlich sollen die Frauen nicht kriminalisiert werden. Sie brauchen Alternativen, um ihren Lebensunterhalt menschenwürdig verdienen zu können. Aber ein Verbot des KAUFES sexueller Dienstleistungen würde deutlich machen, dass es eben nicht okay ist, Frauen als Ware zu sehen. Ein Umdenken beginnt. Schweden ist ein Beweis dafür, deshalb folgen andere Länder. Nur wir sind mal wieder hintendran.
Prostitution, das älteste Gewerbe. Hunderte Gesellschaften, Herrscher und Regierungen haben es jahrtausendelang versucht zu verbieten (während sie die professionelle Dienstleistung liebend gerne in Anspruch nahmen) und NIE hat es geklappt.
Lieber es ist legal und läuft in geregeltem Rahmen ab, als wenn es verboten wird und sich in den informellen Sektor verschiebt.
Solange es legal ist, können sich die Betroffenen medizinischer und anderer Beratung anvertrauen.
... alles ganz recht und schön, ABER: was der Glaubensbruder vergisst, ist, wieviele "Kunden", die vielleicht entstellt, gehemmt etc. sind, durch die "institutionelle Befriedigung" davon abgehalten werden, ihren Drang an Mädchen/Frauen gewaltsam auszuleben, die mal gar nicht damit einverstanden sind; nämlich schlicht keine Prostituierten sind.
Wenn man alles grobrahmig verbieten würde, das partiell Ungutes in sich trägt, dann wäre der werte Glaubensbruder arbeitslos - darüber sollte er mal nachdenken.
Grundsätzlich könnte man die gesetzliche/gewerbliche Struktur der Prostitution überdenken (ähnlich wie div. Huren-Vereine); DAS wäre ein Ansatz; aber dieser mittelalterliche Ansatz ist (sorry) großer Mist !
Dem Argument des Herrn Pastors stimme ich sogar zu, dass Prostitution kein mittel gegen Vergewaltigung ist. Der Rest ist allerdings schon eher fragwürdig. Ein Mann der Kirche wie Herr Engelmohr zeigt offensichtlich wie rückständig das Denken der Glaubensdiener ist, wenn es um weltliche Themen geht. Er geht davon aus, dass jede Frau gezwungen wird und beschützt werden muss. Das nicht automatisch eine Notlage existieren muss oder Zwang zum bezahlten Geschlechtsverkehr herrscht, kann er sich offensichtlich nicht vorstellen.
Auch wenn man über das Ziel, die Prostitution komplett zu verbieten, sicherlich diskutieren kann, finde ich es absolut ehrenwert und richtig, sich gegen Menschenhandel/Sklaverei in seiner eigenen Stadt (!) zu engagieren.
Schade, dass nicht erwähnt wird, wie der Verein heißt. Hab es recherchiert, für alle, die es interessiert: Augsburger/innen gegen Menschenhandel - http://www.auxgegenmh.de