
Augsburger Stadtwerke präsentieren neue Straßenbahn – und feiern Jubiläum


Bald stehen in Augsburg die ersten Testfahrten mit der neuen Tramlink-Bahn an. Am 22. September kann man die neue Tram schon mal anschauen.
Die Augsburger Stadtwerke werden am Freitag, 22. September, das erste Exemplar der elf neuen Straßenbahnen des Herstellers Stadler öffentlich präsentieren. Im Betriebshof in der Baumgartnerstraße (nahe dem Rotem Tor) können Interessierte von 14 bis 18 Uhr den Zug in Augenschein nehmen. Parallel zeigen die Stadtwerke im Rahmen eines Festes auch zahlreiche historische Modelle aus der 125-jährigen Geschichte der elektrischen Straßenbahn in Augsburg.

"Wir freuen uns, dass wir fast alle Fahrzeugtypen vom Beginn der elektrischen Straßenbahn bis heute zeigen können, die in Augsburg gefahren sind", sagt Stadtwerke-Chef Walter Casazza. Zu dem Jubiläum hat die Straßenbahnwerkstatt der Stadtwerke einige der alten Trams auf Vordermann gebracht. "Vor 125 Jahren war die elektrische Straßenbahn in Großstädten das Fortbewegungsmittel der Zukunft – und das ist es auch heute noch", so Casazza.
Anfang war August die erste Straßenbahn des Typs Tramlink vom Werk im spanischen Valencia in Augsburg angeliefert worden. Inzwischen wurde der für den Transport in einzelne Segmente zerlegte Zug in Augsburg wieder zusammengebaut. Die 40 Meter lange Bahn hat ein Leergewicht von rund 52 Tonnen und bietet maximal etwa 230 Fahrgästen Platz. Die Bahnen vom Typ Tramlink lösen die mehr als 25 Jahre alten GT6-Niederflurwagen ab, die eine deutlich geringere Kapazität haben. Sie sind zudem für den Betrieb im Bahnhofstunnel, der kommendes Jahr für Trambahnen eröffnet wird (die Fußgängerebene soll im Oktober freigegeben werden) technisch nicht nachrüstbar.
Die neuen Augsburger Straßenbahnen haben einige technische Neuerungen
Der Tramlink hat in etwa dieselben Dimensionen wie die Typen Combino und Cityflex. Die Tramlink-Bahnen haben aber einige technische Neuerungen: Sie verfügen über eine CO₂-gesteuerte Klimaanlage, die errechnet, wie viele Fahrgäste sich gerade in der Tram befinden und die Leistung entsprechend reguliert. Die Innenbeleuchtung soll je nach Außentemperatur die Farbe wechseln und so das Wohlbefinden der Fahrgäste steigern - im Sommer ein kühleres Blau, im Winter ein wärmeres Rot. An den Türen gibt es farbige LED-Leisten. Die Trams werden erstmals in der neuen Stadtwerke-Grundfarbe Silber lackiert sein - wie schon die neuen Busse - und an der Dachkante einen Streifen in den Stadtfarben tragen.
Die erste Tramlink-Straßenbahn wird in den kommenden Wochen Testfahrten im Augsburger Schienennetz absolvieren. Anfang 2024 soll die Straßenbahn dann auch in den Fahrgastbetrieb gehen. Noch im Herbst soll ein zweite Zug in Augsburg eintreffen, die weiteren Bahnen folgen damm im Lauf des kommenden Jahres.
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Manchmal kann man sich des Eindrucks nicht verwehren, dass sich hier bezahlte Schreiberlinge tummeln, die den Auftrag haben, jegliche Kritik an der Politik der Stadt nieder zu schreien. Ist nur so win Gefühl
Ich widerspreche Casazza, dass die Straßenbahn das Fortbewegungsmittel der Zukunft ist. Die Zukunft wird den Elektrobussen gehören, ganz ohne störanfällige Oberleitung, Gleise und Weichen. Um automatisch eine Spur zu halten, braucht man inzwischen keine Schiene mehr.
Der Bahnhofstunnel, der nur für den Tram- Verkehr geeignet ist, könnte sich langsfristig als Fehlinvestition herausstellen.
>> Um automatisch eine Spur zu halten, braucht man inzwischen keine Schiene mehr. <<
Spurbusse sind gescheitert - im Gegensatz zum Klimastreik wirklich global.
In Cean wurden die Spurbusse nach gut 15 Jahren auf Tram umgebaut, weil die Trassen schneller als das Pflaster am Königsplatz kaputt gegangen sind. Nancy ist ein Debakel, weil man trotz großer Probleme inzwischen zu arm für den Umbau auf Tram ist und man künftig auf frei fahrende O-Doppelgelenkbusse setzt. Akkubetrieb ist auf innerstädtischen Hauptstecken viel zu teuer.
http://www.tramway.at/caen/index.html
http://www.tramway.at/nancy/nancy.html
@Peter: Sie reden von der Vergangenheit, sprich Spurbussen, die von einer im Boden eingelassenen Mittelschiene gelenkt wurden. Wenn es um moderne Spurbusse geht, dann solche mit optischer oder induktiver Spurführung. Entscheidend ist, dass ein Fahrzeug an einer Baustelle oder einer Unfallstelle kurzzeitig seine Spur verlassen kann.
Die Transportleistung von Tramstrecken sinkt, dank der maximalen Unflexibilität, bei der kleinsten Störung auf Null. In Augsburg geschieht das mit schöner Regelmäßigkeit. Wenn in dem "dummen" Bahnhofstunnel eine einzige Bahn hängen bleibt, wird man froh sein, die oberirdische Wendeschleife nicht abgebaut zu haben.
In eine Tram passen mehr Leute als in einen Bus. Deshalb ist eine Tram immer vorzuziehen. Auch ist eine Tram für die Passagiere viel bequemer und zieht mehr Fahrgäste an als ein Bus. Sie liegen mit ihrer Aussage so ziemlich falsch.
Mit der Aussage dass mehr Leute in die Tram passen als in den Bus haben Sie recht. Das ist aber nicht unbedingt attraktiv, wenn dadurch Fahrer eingespart werden können und gleichzeitig der Takt sich verschlechtert, so wie es gerade Praxis ist. Außerhalb der Stoßzeiten werden die Schienen durch die schweren, fast leeren Züge vorzeitig verschlissen. Richtig unattraktiv wird die Tram dann, wenn man außerhalb des Schienennetzes wohnt und mehrfach umsteigen darf, weil parallel laufende Buslinien verboten sind. Selbst wenn man die Betriebskosten schön rechnet, passt ein derart unflexibles Verkehrssystem nicht in unsere Zeit.
Warum können eigentlich andere Städte ihre alten Straßenbahnen modernisieren (sogar Rollstuhlgerecht) und weiter laufen lassen? Wieso brauchen wir alle paar Jahre neue Straßenbahnen? Woher nimmt die Stadt das ganze Geld, wo sie doch nichts für die Schulen, Turnhallen und Schwimmbäder mehr hat? Hauptsache, man kann zum 01.01. die Preise für den ÖPNV wieder stark erhöhen!
Modernisierung heißt, dass das Innenleben, Sitze, Haltestangen und die Aussenlackierung erneuert wird. Hier geht es aber darum, dass die alten Straßenbahnen nicht mehr für die Strecke und Kapazität einsetzbar sind. Ein Umbau ist zu teuer. Deshalb die neuen Bahnen, die alten werden sicher weiterverkauft.
Die GT6, kann nur auf der Linie 3 und 6 eingesetzt werden. Mit Eröffnung des Bahnhoftunnels geht das dann auch nicht mehr. Also braucht es Ersatz.
Was hat die Stadt (die das Geld für schulen usw verteilt) mit der swa (die die Straßenbahn kauft) zu tun? Außerdem werden unsere Straßenbahn regelmäßig instandgesetzt. Zb. Mit den neuen werbe Bildschirmen. Trotzdem braucht es halt hin und wieder neue Bahnen
>>Warum können eigentlich andere Städte ihre alten Straßenbahnen modernisieren (sogar Rollstuhlgerecht) und weiter laufen lassen? Wieso brauchen wir alle paar Jahre neue Straßenbahnen?<<
Sorry Gunther H., aber von dem Thema haben Sie wirklich keine Ahnung. Die neuen Straßenbahnen sind ein Ersatz für die 30 jahre alten GT6, welche im übrigen nach Zagreb verkauft wurden. Ich glaube kaum, dass Sie selbst ein 30 Jahre altes Auto fahren wollen, warum meckern Sie dann, wenn ein Verkehrsbetrieb seine Fahrzeugflotte kontinuierlich erneuert? Die GT6 sind durchaus immer wieder modernisiert worden, aber ihre Kapazität ist zu klein für die Anforderungen in Augsburg. Die GT6 waren übrigens die ersten Niederflur-Straßenbahnen in Augsburg. Sie fragen, woher nimmt die Stadt das Geld, was wiederum zeigt, dass Sie keine Ahnung vom Thema haben. Denn die Fahrzeuge werden von den Stadtwerken Augsburg beschafft, die sind zwar eine Tochtergesellschaft der Stadt, aber sie arbeitet auf eigene Rechnung. Mit Schulen, Turnhallen und Schwimmbädern hat das gar nichts zu tun. Im Gegenteil, die Stadtwerke mussen die Gewinne aus dem Energiesektor hernehmen, um das jährliche Defizit im ÖPNV von ca 40 Millionen Euro auszugleichen.
Denn ÖPNV kostet viel Geld, ein Großteil davon sind Personalkosten. Dabei bekommen die Mitarbeiter wahrlich keine Spitzenlöhne, müssen Schichtarbeit leisten und Wochenenddienste. Das interessiert Sie natürlich nicht, Sie beschweren sich nur, weil Sie etwas mehr zahlen müssen.
Zumal es mit dem 49 Euro Ticket auch ein sehr attraktives Angebot gibt.
Ich bin jemand der ziemlich auf der Kippe steht ob ich ÖPNV oder Auto nutze:
Tatsächlich pendle ich aktuell mit dem ÖPNV, da die Idee prinzipiell gut ist. Die massive Unzuverlässigkeit (insb. bei der Bahn) und die Taktverringerung (insb. SWA) trieben mich aber förmlich zum Auto.
Moderne Fahrzeuge sind mit ein Punkt, weshalb es noch halbwegs erträglich ist. Ich habe auch in anderen Städten gewohnt und weiß ganz genau was es heißt in 30 Jahre alten Dieselbussen durch die Gegend zu gurken: extrem laut, heiß und unangenehm. So lockt man keine Kunden an!
Abgesehen davon bedeutet modernes Gerät auch eine bessere Arbeitsatmosphäre für das Personal, weniger Wartungskosten und höhere Zuverlässigkeit.
Ach ja, und die Fahrzeuge fallen natürlich nicht aus dem Himmel. Die alten Trams gehen gerne nach Osteuropa. Die jetzigen GTs sollen nach Kroatien. Letztens musste ich schmunzeln, als ich in Hamburg einen alten Bus erblickte, bei dem noch die Augsburger Tricolore und zirbelnsuss auf dem MAN drauf waren. Einige Augsburger Busse gingen auch an den Flughafen Memmingen. Die Busse laufen noch, der Komfort ist aber dahin. Der Unterschied ist, dass die Leute da einmal im Jahr 5 Minuten im Bus verbringen, wohingegen Pendler täglich viel Zeit in den Fahrzeugen verbringen.
Natürlich werden die neuen Fahrzeuge auch stetig effizienter.
Um das abzurunden: wir brauchen einen günstigen ÖPNV, keinen billigen!
Das 49€-Ticket war eine nicht kostendeckende Schnapsidee. In den Umfragen kommt konsequent raus, dass es den Leuten nicht um den letzten Cent geht, sondern um ein zuverlässiges, pünktliches, sauberes Angebot in guten Takt.
Das Problem ist, das 1. Die GT6 viel zu klein geworden sind und zu wenige Türen haben, was den Fahrgastwechsel in Stoßzeiten massiv verlängert.
Und 2. Haben wir in Augsburg Zugsicherungsanlagen und die neueste Generation des dazugehörigen Equipments ist nicht mehr kompatibel mit der Technik des GT6 da lässt sich nichts mehr modernisieren.
3. Ist das Fahrverhalten des GT6 bescheiden. Durch seine Konstruktionsweise schlingert der Wagenkasten extrem, was dazu führt, daß bestimmte Strecken nicht bedient werden können. Oder teilweise wurden die Bordsteine der Haltestellen extra abgefräst um einen Kontakt zwischen Wagenkasten und Haltestelle zu vermeiden.
4. Sind Straßenbahnen auf eine Lebensdauer von 30-40 Jahren ausgelegt und die hat der GT6 nun einmal bald erreicht.
Und der Gt6 kann nicht auf Linie 3 und 6 eingesetzt werden. Er kann auf der Line 6 eingesetzt werden, aber auch nur mit Sondergenehmigung wegen der veralteten Zusicherung, auf der Linie 9 (Messelinie) und der Linie 2 vom Kö bis Haunstetten Nord. Und da kann er die Endhaltestelle nicht richtig bedienen, da er nur den inneren Gleisbogen befahren darf.
Nach Augsburg west, oder Oberhausen Nord kommt er nicht, da er die Wertachbrücke nicht im Linienverkehr befahren darf. Nach Lechhausen kommt er nicht weil, er den Perlachberg nicht befahren kann, der ist mit 110 Promille zu steil. Außerdem darf er nicht durch die Lechhausener Zugsicherungsanlage. Königsbrunn bzw. Inniger Straße geht auch nicht mehr wegen der Zugsicherung bei der Feuerwache Süd, kurz nach der Messeschleife.