Ein Augsburger Petrusbruder verbreitet Verschwörungserzählungen zur Corona-Pandemie. Auf Telegram teilen „Querdenker“ seine Aussagen. Dies ist kein Einzelfall.
Rund zwei Dutzend Menschen haben an diesem Wochentag um kurz nach 19 Uhr in der Kirche St. Margareth Platz genommen. Sie warten schweigend darauf, dass es losgeht. Die Orgel ertönt, ein Pater kommt bedächtigen Schrittes, der Gottesdienst beginnt. Viel Gesang, lateinische Sprache. Der Pater wendet den Anwesenden den Rücken zu. St. Margareth ist ein katholisch-traditionalistischer Mikrokosmos – und, unweit der zentralen Stadtpfarrkirche St. Ulrich und Afra, die Augsburger Heimat der Priesterbruderschaft St. Petrus. Es ist ein Ort, an dem momentan die Grenzen zwischen christlichen Glaubensinhalten und Verschwörungserzählungen verschwimmen.
Der Sitz des deutschen Distrikts der Bruderschaft befindet sich in Wigratzbad im Westallgäu, die Augsburger Niederlassung zählt zwei Patres. Den Hausoberen und einen weiteren Petrusbruder. Die Gottesdienste folgen dem „außerordentlichen römischen Ritus“ – eine Form der Liturgie, die Papst Franziskus im vergangenen Sommer deutlich einschränkte, um die Einheit der katholischen Kirche zu wahren. Für ihn drückt sich in der Feier der „Alten Messe“ oftmals eine „Ablehnung der Kirche“ und der Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils in den 1960er Jahren aus. Die Alte Messe findet in Augsburg überschaubaren Anklang, die Sonntagsgottesdienste besuchen rund 60 Personen. Doch der Hausobere erreicht weitaus mehr Menschen – mit höchst problematischen Botschaften.
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