
Probleme in der Augsburger Kahnfahrt waren seit 2019 bekannt

Plus Die Stadt sagt, man habe seitdem nach Lösungen gesucht, um den Betrieb der Kahnfahrt weiter zu ermöglichen. Die Opposition kritisiert Dauer und fehlende Transparenz.

Die Probleme in der Kahnfahrt waren der Stadt bereits seit 2019 bekannt. Zwar untersagte die Stadt die Nutzung Anfang März diesen Jahres formal, unter Verweis auf einen Ortstermin Mitte 2022. Faktisch ist aber seit dreieinhalb Jahren klar, dass ein zweiter Fluchtweg fehlt und der Gastraum ein Schwarzbau ist.
Baureferent Gerd Merkle und Liegenschaftsreferent Wolfgang Hübschle (beide CSU) verteidigten nun das Agieren der Stadt. Man habe eine Reihe von Möglichkeiten geprüft, das Gebäude zu erhalten und die Fluchtweg-Thematik zu lösen. "Wir bemühen uns seit vielen Jahren, Lösungen zu finden", so Hübschle am Mittwoch im Liegenschaftsausschuss des Stadtrats. Dort informierte die Stadt erstmals ausführlich. Es liege nicht im Interesse der Stadt, bei Brandschutzmängeln gleich ein Areal zu sperren, sondern man löse die Probleme lieber. Aus der Opposition kam hingegen Kritik. Wie in der Sitzung zudem herauskam, war es offenbar Betreiber Bela Balogh selbst, der die ganze Lawine unbeabsichtigt losgetreten hatte.
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Die Diskussion ist geschlossen.
"Das Dümmste, was wir machen könnten, wäre einen Neubau
für mehr als zwei Millionen Euro hinzustellen,, und der Pächter
sagt dann anschließend: Das kann ich mir nicht leisten.",
so Merkle.
Diese Prognose könnte sich wohl erfüllen
Welcher Pächter, ob der aktuelle oder die potentiell darauf
folgenden Pächter werden bei den heutigen Problemen in
der Gastronomie (man denke auch an das überall fehlende
Personal und die beklagten gestiegenen Einkaufspreise -
am Ende bleiben die erwarteten Gäste weg - oder auch an
Leerstände bei Pächterwechseln) eine der Investition an-
gemessene Pacht zahlen wollen / können ?
(Szenario: "Ja, ich pachte - aber nur zu einem weitaus nie-
drigeren Preis (inkl. Nebenkosten : - ))" - und das Minus
trägt die Stadt - das Gemeinwesen - , damit dort ein (nur)
für den Pächter gewinnbringendes Restaurant betrieben
werden kann ? )
Will / soll / d a r f die Stadt dieses Risiko eingehen -
ich meine NEIN
Zu den bisherigen Mietkonditionen ("Die Rede ist von zirka 300
Euro") und zur weiteren Abrundung lese man auch den aktuellen
Kommentar
"Die Kahnfahrt versenkt sich selbst" ("daz-augsburg.de" - 24.03.)
zu den Betriebszeiten, dem "Konzept der zahlreichen Privatveran-
staltungen" mit, wie es heißt, reduziertem öffentlichen Besuch
der Kahnfahrt und einer anderen Sicht als die eines " Opfers "
Balogh . . . .
Salamitaktik. Scheibchenweise erfährt man die wahren Hintergründe. Kein gutes Bild was die Stadt da abgibt. Erst hieß es, die Feuerwehr hätte das Problem letztes Jahr entdeckt. Jetzt ist das alles schon seit 3,5 Jahren bekannt. Ok, es war Pandemie, da hat sich wohl dann niemand mehr darum gekümmert. Ich verstehe auch nicht, warum ein Neubau draußen (kleine überdachte Terrasse/Wintergarten) 1,7 Mio kosten soll!? Geht`s nicht ne Nummer kleiner? Die Kahnfahrt muss erhalten bleiben. Petition gibt es schon.
https://www.openpetition.de/petition/online/rettet-das-familienunternehmen-augsburger-kahnfahrt
Es gibt mittlerweile zu viele Skandälchen in Augsburg was oft das Baureferat, Ordnungsamt, Grün/Umweltamt betrifft. Nicht alles ist der neuen Regierung anzulasten. Aber manchen der Referenten sind ja schon länger im Amt.
Interessant, was man jetzt alles hört. Wenn der jetzige Pächter finanziell ohne den Schwarzbau die Kahnfahrt nicht mehr betreiben kann, noch dazu bei einem niedrigen, dreistelligen Pachtzins incl Nebenkosten (!) wundert mich das schon. Da gibt es bestimmt einige andere Bewerber, die so etwas ohne den Schwarzbau bei diesen Konditionen sofort übernehmen würden!
Klar ist, dass der jetzige Pächter rechtlich nicht für den Schwarzbau verantwortlich ist. Allerdings sollte er auch etwas "auf die Bremse treten," da ja seine Familie als Vorgänger eben diesen Bau errichtet hatten.
Abgesehen davon, jetzt hier einen Neubau für ca. 2 Mio zu errichten, wäre wahrscheinlich nicht sinnvoll, bzw. für einen Pächter zur Kosten/Nutzung ncht bezahlbar
Was mich wundert: die Miete beträgt nur ein paar hundert Euro incl. Nebenkosten. Für dieses Geld würden wir die Kahnfahrt sofort zusammen mit Freunden mieten. Als privates Wochenendgrundstück, sogar mit Parkplatz in der Innenstadt. Dann vielleicht noch eine kleine Terrassenüberdachung für 10.000 Euro bauen, damit 20 Leute trocken sitzen können. Da würden wir dann den Klimawandel genießen, die lauen Sommerabende verbringen und Party am Wasser machen, mit Lichterzauber, baden und Boot fahren. Aber wahrscheinlich ist da schon jemand aus der Politik drauf gekommen und als Normalsterbliche hat man keine Chance mehr auf das Grundstück.
Anstätt eine pragmatische, unbürokratische, bürgernahe und kostengünstige Lösung zu finden, wird hier wieder eine oskarreife Komödie inszeniert, die seinesgleichen sucht.
Pragmatisch:
Ein Freisitz war genehmigt oder nicht? Es wurde dann von den früheren Pächtern schwarz angebaut, so dass ein Gebäude daraus wurde?
Maroden Bau abreißen. Freisitz in einer günstigen und optisch passenden Ausführung ausschreiben und bauen lassen. Das kostet sicherlich keine "Millionen" sondern allenfalls einen höheren fünfstelligen Betrag. Wir reden von einem Freisitz - Holzboden, Holzdach, keine Fenster oder Wände, denn was anderes war ja bisher nicht genehmigt.
Das bisherige Agieren hat wieder einmal was von den sieben Schwaben, Staatstheather Augsburg, Curt-Frenzel-Stadion, Klima-Camp ...
Die Stadt Augsburg wird sich noch Öfter wundern was ihnen der Herr Baureferent Merkle hinterlässt . Pacht Kassieren aber sagen es Gehört ihnen nicht , eine klein Sanierung durchführen aber damals schon wissen das es gegen geltende Gesetze verstößt !! Lieber EX OB Griebel was haben sie da der Stadt Augsburg mit diesem Baureferenten ins Boot geholt ?? (edit/mod/NUB 7.2)
>>Ich fühle mich bestätigt. Der Pächter Balogh scheint nicht gerade sehr umsichtig und kooperativ zu agieren. <<
Halten wir fest:
Es gibt Brandschutzprobleme bei einem Schwarzbau auf einem Grundstück der Stadt, die seit 2019 bekannt sind. Seitdem sucht die Stadt Lösungen. Was wäre eigentlich gewesen, wenn etwas passiert wäre und wegen des fehlenden zweiten Fluchtwegs ein Gast/der Pächter zu Schaden oder gar zu Tode gekommen wäre? Auf wen hätte die Stadt die Verantwortung dann abwälzen wollen? Sie ist die zuständige Sicherheits- und Ordnungs- sowie Bauaufsichtsbehörde. Dass es ungut sei, dass ein Schwarzbau (an so prominenter Stelle so möchte ich ergänzen) auf städtischem Gelände so lange unbemerkt bleibt, räumt Herr Merkle selbst ein. Noch viel unguter ist allerdings, wenn man für Lösungen von Sicherheitsthematiken drei Jahre braucht und über die Problematik Stillschweigen bewahrt.
Bei der Ortsbegehung 2019 (veranlasst durch den Pächter nur warum wird das nun so dargestellt, als wäre dieser deshalb selbst schuld an den sich ergebenden unangenehmen Folgen?) wurde auch festgestellt, dass die Dachkonstruktion der Gaststätte ‚bedenklich‘ aussah, eine Prüfung ergab, dass diese vor mehr als 50 Jahren vom Vorgängerpächter errichtet worden und nicht genehmigt war. Die Stadt hat daraufhin den Gastraum mit Metallstützen gesichert. Die Stadt. Auf eigene Kosten. Die klamme Stadt sichert einen Schwarzbau auf eigene Kosten. Warum macht sie denn das? Wäre nicht nach dem jetzigen Argumentationsschema (Pächter sollte Abriss zahlen) anzunehmen gewesen, dass die Stadt dem Pächter (der ja angeblich nur eine geringe Pacht zahlt, weil er für den Unterhalt des Gebäudes zuständig sei) aufgibt, für die Sicherung der Dachkonstruktion zu sorgen andernfalls müsse die Nutzung untersagt werden? Ist es am Ende doch so, dass der Schwarzbau durch die Verbindung mit dem Grundstück der Stadt nach § 94 Abs. 1 BGB Bestandteil des Grundstücks wurde und die Stadt damit als Eigentümerin von Grund und Gebäude die alleinige Zuständigkeit hat? Dann brauchte man nun auch nicht so zu tun als ob die Aufnahme der Gebäude in den Pachtvertrag lediglich ein marginaler Fehler, eine Unachtsamkeit gewesen sei.
Obwohl 2019 Bedenken bzgl. der Tragfähigkeit der Dachkonstruktion aufkamen, lief der Betrieb nachdem die Stadt Metallstützen eingezogen hat, im Gaststätteninnenraum noch drei Jahre weiter, während denen man neben der Such nach der Lösung für den zweitn Fluchtweg auch überlegt hat, ob eine Nachgenehmigung möglich sei...
..um Ende 2022 dann festzustellen, dass eine solche nicht in Betracht käme, weil das Gebäude inzwischen (!) so marode sei, dass die Schneelast zur Gefahr werden könne, deshalb erfolgte Anfang März eine Nutzungsuntersagung!
Nach dem Winter erfolgt eine Nutzungsuntersagung, die man damit begründet, dass die Schneelast zu hoch werden und eine Gefahr für die Gäste darstellen könnte.
Wie genau hätte denn eine 'Kooperation' des Pächters aussehen sollen, die der Stadt und ihren Sympathisanten genehm gewesen wäre? Was hat er konkret versäumt zu tun, was ihm die Stadt aufgetragen hat? Wurde er nach den Gesprächen, die ihm eine Lösung suggerierten von der Nutzungsuntersagung etwa auf dem falschen Fuß erwischt? Das 'Lostreten der Lawine' kann es jedenfalls nicht gewesen sein, das war ein ganz normaler Vorgang.
Die Berwaltung wäre sicher nicht so "kulant" mit dem Brandschutzproblem oder insgesamt dem Schwarzbau gewesen, wenn der Eigentümer nicht die Stadt selbst gewesen wäre.
"Faktisch ist aber seit dreieinhalb Jahren klar, dass ein zweiter Fluchtweg fehlt und der Gastraum ein Schwarzbau ist."
Fehlender Fluchtweg. Das Risiko nimmt die Stadt also seit 2019 in Kauf? Keine Fragen mehr.
Am besten wäre es wohl, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen und den Schwarzbau auf Kosten der Stadt abzureißen. Anschließend könnte dann eine Gartenwirtschaft eingerichtet werden, die nur bei schönem Wetter betrieben wird. Alles andere wäre unwirtschaftlich, außer man findet einen Pächter, der sich in der Lage sieht, einen Ganzjahresbetrieb anzubieten. Das erscheint angesichts der Örtlichkeiten aber schwierig. Eine Investitionsruine braucht jedenfalls niemand. Da hat Merkle ganz recht.
Ich fühle mich bestätigt. Der Pächter Balogh scheint nicht gerade sehr umsichtig und kooperativ zu agieren. Stattdessen sucht er dann die Öffentlichkeit, um seine Interessen durchzusetzen. Kopfschüttel.
Jetzt liest man die andere Seite und auch mein erstes Gefühl hat mich bei dem Pächter nicht getäuscht.
Wenn es so ist wie beschrieben, warum hat der Pächter nicht 2019 den Weg über die Öffentlichkeit gesucht?
Auch darf man über den langen Zeitraum von 2019 bis heute nicht verwundert sein, wir hatten 3 Jahre außergewöhnliche Umstände, da waren verständlicherweise andere Dinge wichtiger. Jetzt ist wieder etwas Normalität eingekehrt und die Stadt kümmert sich jetzt drum.
Und auch die Stadt hat das Recht ihre Liegenschaft bestmöglich zu verpachten.
Michael K., genauso ist es. Die Stadtverwaltung mag inkonsequent und zu nachgiebig gehandelt haben. Dieser Pächter scheint aber vor allem eines zu sein, nämlich überfordert. Die nötige Investitionssumme wird anderswo dringender gebraucht.
Hat ein Geschmäckle. Wartet ein CSU konformer Nachfolgepächter?
>> Die Verwaltung hat alles richtig gemacht, indem sie im Stillen versuchte, Lösungen zu erarbeiten", so Thomas Lidel (CSU). Balogh habe die Nutzungsuntersagung provoziert, indem er um Reservierungen ab 1. April warb. <<
Die Augsburger CSU ist inzwischen schon arg auf grün gewendet - blankes Entsetzen - ein Gastronom wirbt um Reservierungen...