Die junge Frau genoss am Dienstag das Bad zur Mittagszeit im Schäfflerbach. Er führt entlang des Wohngebiets am AKS-Gelände im Textilviertel und ist bei Bewohnern des Viertels sehr beliebt. Die Erfrischung muss auch der Frau gut getan haben, sie ging wiederholt ins Wasser. Wäre allerdings in dieser Zeit der städtische Ordnungsdienst vorbeigekommen, hätte es für die Schwimmerin teuer werden können: 50 Euro Strafe sind fällig, wenn man hier abtaucht. Vor Kurzem musste eine Schwimmerin diese Strafe bezahlen und ärgert sich darüber. Die Stadt Augsburg argumentiert: Baden im Schäfflerbach ist ebenso wenig erlaubt wie an vielen anderen Bächen im Stadtgebiet.
Augsburg
Und glaubt man, nichts kann diesen Irrsinn der Stadt stoppen, wird man eines besseren belehrt. Ein Festlegung aus dem Jahre 2013, natürlich ohne Hinweise bei den betreffenden Stellen und schon liegt eine Ordnungswidrigkeit vor. Fragt man sich natürlich, wenn denn schon das Baden an manchen Stellen lebensgefährlich sein sollte, lt. Argumentation der Stadt, warum stehen dann keinerlei Hinweisschilder an diesen Bereichen? Dummheit in der Stadt Augsburg scheint Normalität zu sein. Oder man könnte auch in eine andere Richtung denken!
Das ist typisch für das Ordnungsamt Augsburg. Eine Verordnung aus dem Jahre 2013, die keiner kennt, ausgraben und dann sofort ein Bußgeld verhängen. Bürgernähe sieht anders aus. Begründet wird das Verbot mit der besonderen Gefahrensituation vor den zahlreichen Wehren. Aber 1. Ist Wehr nicht gleich Wehr und 2. könnte die "Gefahrensituation" bei ein wenig guten Willen anderweitig beseitigt werden. Speziell am Schäfflerbach könnte z.B vor dem Wehr ein Seil gespannt werden. Wasser ist in Augsburg Weltkulturerbe. In Anbetracht der immer heißeren Sommer und der Bürgernähe sollte dies auch irgendwie anders als durch Bussgelder zum Ausdruck gebracht werden. Im Übrigen erschien in Hallo Augsburg am 06.08.2024 ein Artikel "Baden in und um Augsburg", wo Baden erlaubt ist. Mit Link auf einen Beitrag aus dem Jahr 2023 wird der Schäfflerbach als "Geheimtipp" empfohlen. Hmm.
Kennen Sie die Bürger von Schilda?
Vielleicht sollte man diese Verordnung von 2013 mal wieder neu überarbeiten.
Da müsste man ja Initiative und Notwendigkeit erkennen und zeigen.
Hauptsache die Bußgeldmaschine des Ordnungsamtes, das einen ausgeprägten Selbsterhaltungstrieb hat, läuft wie geschmiert. Beim Gewaltschwerpunkt Königsplatz schauen anscheinend alle Verantwortlichen großzügig weg. Das ach so tolle Augsburger Straßenbahnnetz kann man in die Tonne treten, weil es zu betimmten Zeiten nicht mehr sicher zu benutzen ist.
Das ist 2,5 mal so lebensgefährlich, wie am Bärenkellerbad ohne Parkscheibe zu parken...
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