Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Stadt verbietet generell Betreten von Eisflächen

Augsburg

Stadt verbietet generell Betreten von Eisflächen

    • |
    • |
    Schilder an den Augsburger Seen weisen auf das Betretungsverbot von Eisflächen hin, das in diesem Winter erstmals stadtweit gilt.
    Schilder an den Augsburger Seen weisen auf das Betretungsverbot von Eisflächen hin, das in diesem Winter erstmals stadtweit gilt. Foto: Stefan Krog

    In Augsburg gilt ab diesem Winter ein stadtweites Verbot fürs Betreten von Eisflächen auf natürlichen Gewässern. In der Vergangenheit hatte das jede Dienststelle für sich geregelt, teils wurde nur vor dem Betreten gewarnt. Ab jetzt gilt ein generelles Verbot.

    Ausnahmen soll es nur bei expliziter Freigabe geben, wobei die Behörden bei diesem Thema extrem zurückhaltend sein dürften. „Das Betreten von nicht tragfähigen Eisflächen birgt enorme Risiken für die eigene Sicherheit und auch für Rettungskräfte, die im Ernstfall selbst in Lebensgefahr geraten können. Mit der neuen Regelung wollen wir die Menschen schützen und gleichzeitig Klarheit schaffen, welche Eisflächen gefahrlos betreten werden können“, so Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU).

    Wegen Klimawandel: Eisdecken auf Gewässern zu dünn

    Die Stadt weist darauf hin, dass Eisdecken auf stehenden Gewässern erst ab 15 Zentimetern Stärke als ausreichend tragfähig betrachtet werden. Aufgrund des Klimawandels und dem Ausbleiben von längeren Frostperioden mit extrem niedrigen Temperaturen würden diese Eisdicken kaum mehr erreicht, so das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth. Die Wasserwacht weist darauf hin, dass auf den grundwassergespeisten Augsburger Seen in unterschiedlichen Bereichen ohnehin unterschiedliche Eisdicken vorherrschen, was die Berechenbarkeit schwierig mache. Die Rettung von im Eis eingebrochenen Personen sei für die Retter selbst mit Gefahren verbunden.

    Ähnliche Regelungen hätten sich in Nürnberg, Bamberg und Kempten bewährt, so Pintsch. Die Stadt weist darauf hin, dass es in den vergangenen Wintern bereits kritische Situationen gegeben hatte. 2021 brach am Weitmannsee (Kreis Aichach-Friedberg) ein Paar im Eis ein, konnte aber gerettet werden. Im vergangenen Winter tummelten sich trotz Warnungen der Wasserwacht und Rissen im Eis teils hunderte Passanten auf dem Kuhsee.

    Mit dem Verbot hat die Stadt nun rechtlich eine verlässliche Handhabe. Offen ist allerdings, wie die Stadt das Verbot in derartigen Situationen durchsetzen möchte. Verstöße können mit einem Bußgeld von bis zu 1000 Euro geahndet werden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden