Der bevorstehende Muttertag ist für viele Menschen ein Anlass, Blumen zu verschenken. Doch die Preise für Rose, Gladiole & Co. sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die Augsburger Floristin Katrin Uhl von der Blumenmanufaktur in der Johannes-Haag-Straße schätzt die allgemeine Preissteigerung in den letzten Jahren auf 20 bis 30 Prozent. Für viele Kunden sei das Anlass, sich nach günstigeren Alternativen aus dem Supermarkt umzusehen. Das macht den Blumenhändlern zu schaffen, so Olga Albrecht, die seit zehn Jahren einen kleinen Blumenladen am Moritzplatz führt.
Die Preissteigerung, erzählt Katrin Uhl, würden unter anderem durch höhere Energiekosten und steigende Lohnkosten für Fachpersonal verursacht. Für Kunden bedeutet das, dass ein kleiner Blumenstrauß mittlerweile zwischen 10 und 15 Euro kostet, während auffälligere Varianten schon bei 30 Euro liegen. Dass pünktlich zum Muttertag die Preise kurzfristig weiter steigen, ist für Kathrin Uhl nicht ungewöhnlich.
Dies habe mit der enormen Nachfrage an einem der umsatzstärksten Tage der Branche zu tun. „Blumen kann man nicht künstlich produzieren, das heißt man kann nicht einfach mehr bestellen. Das Angebot ist begrenzt“, erläutert Katrin Uhl. Dass ein Blumenstrauß am Muttertag deshalb grundsätzlich teurer ist, trifft aber nicht immer zu. Der Einkauf beim Großhändler koste an solchen Tagen zwar mehr, erklärt Händlerin Olga Albrecht, sie selbst gebe den Mehrpreis jedoch nicht an die Kundschaft weiter.
Augsburger Floristin: „Blumen zum Muttertag tun der Seele gut“
Albrecht sieht dem Muttertag in diesem Jahr mit gemischten Gefühlen entgegen. „Ich habe das erste Mal Sorge um den Muttertag“, sagt sie. Besonders die Konkurrenz aus den Supermärkten bereite ihr Kopfzerbrechen. Dort werden Blumen zu günstigeren Preisen angeboten als im Fachhandel. Obwohl es einen deutlichen Qualitätsunterschied gebe, seien nicht alle Kunden bereit, dafür mehr zu bezahlen. Katrin Uhl ergänzt: „Supermärkte arbeiten mit günstigen Mitarbeitern aus dem Ausland und machen mit Blumen keinen Gewinn.“
Olga Albrecht hat in diesem Jahr für Muttertag deshalb weniger Ware bestellt als in den Vorjahren - auch, weil Menschen derzeit generell weniger Geld ausgeben würden. Die steigenden Preise und das veränderte Kundenverhalten setze den Blumenhändlern zu. Olga Albrecht rät: „Es muss nicht immer ein großer Strauß sein. Lieber schenkt man öfter eine einzelne Blume, das tut der Seele gut.“
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