Der Umweltausschuss des Augsburger Stadtrats hat den Antrag der V-Partei, den Augsburger Zoo aufzulösen und den Tierbestand auf Wildtierreservate zu verteilen, mit großer Mehrheit abgelehnt - auch bei Grünen und ÖDP stieß dieser Vorstoß auf Ablehnung. V-Partei-Stadtrat Roland Wegner begründete in Anwesenheit von Zoodirektorin Barbara Jantschke seinen Antrag mit vermeintlichem Tierleid, der Zoo sei ein „Tiergefängnis“. Die Rechtfertigungsgründe der Verantwortlichen, die Gefangenschaft von Tieren trage zu Erholung, Bildung, Forschung und Artenschutz bei, entziehe sich jeglicher Grundlage und Moral und entspringe einer „speziesistischen Grundhaltung“, so Wegner. „Tierausbeutung“ passe nicht zur Friedensstadt Augsburg.
Immer wieder gerate der Augsburger Zoo in öffentliche Kritik, führte Wegner weiter aus. Er nannte die Übermittlung zweier Paviane an das Deutsche Primatenzentrum in Göttingen im vergangenen Jahr sowie die ehemalige Schimpansenanlage, die seit 2014 nicht mehr den verschärften Mindestanforderungen für die Haltung von Menschenaffen in zoologischen Anlagen entsprochen hatte. Die Anlage ist jedoch vor wenigen Jahren renoviert und an die geltenden Anforderungen angepasst worden. Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) betonte, dass es nach der Renovierung der Schimpansenanlage keinen weiteren Bereich im Zoo gebe, der laut der städtischen Veterinärbehörde ausgebaut werden müsste.
Augsburger Umweltausschuss lehnt Antrag zu Zoo-Schließung rundheraus ab
Von den Mitgliedern des Umweltausschusses erfuhr Wegners Antrag Ablehnung. Christian Pettinger (ÖDP) sagte, dass er zwar grundsätzlich Großtierhaltung nicht begrüße, der Zoo aber viele neue Anlagen gebaut habe und einen unersetzlichen Beitrag in der Umweltbildung leiste. Wegners Antrag gehe am Ziel vorbei. „Woher nehmen Sie das Wissen, dass die Tiere den Zoo als Gefängnis empfinden?“, fragte Pettinger. Bruno Marcon (Augsburg in Bürgerhand) regte eine Bestandsaufnahme im Zoo an - mit den Fragestellungen, was beim Tierschutz bereits erreicht worden sei und wo es noch prekäre Bereiche gebe. Der Vorschlag fand Unterstützung bei den Fraktionen von Grünen und CSU. Peter Rauscher (Grüne) betonte aber, dass eine Schließung des Zoos nicht vorstellbar sei. „Uns würden doch alle für bekloppt erklären, würden wir den Zoo schließen.“
Ich als Elefant würde lieber in einem gut geführten Zoo leben, in dem man mir meine Nahrungsmittel kredenzt, in dem ich in Ruhe und ohne Bedrohung meinen Nachwuchs aufziehen kann als in den Savannen Afrikas den Unbilden der Natur und dem Jagdtrieb der Menschen ausgesetzt zu sein. Mir wäre es unangenehm, den idealisierten Freiheitsbegriff der Tierschützer übergestülpt zu bekommen. Herr Wegener bitte kümmern Sie sich um Ihren eigenen Mist.
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