Gesprächsreihe "Lebenslinien": Berichte vom Dazugehören und vom Fremdsein
Plus Die Reihe "Lebenslinien" im Augsburger Sensemble Theater zeichnet die Wege jüdischer NS-Opfer nach. Jetzt stand die Familie Bernheim im Mittelpunkt.
Der Name Bernheim ist eng mit Augsburgs Wirtschaftsgeschichte verbunden – Chemische Fabrik Pfersee, Pfersee-Chemie. Auch zwei Erinnerungsbänder tragen den Namen Bernheim; sie erinnern an Maria und Wolfgang Bernheim und damit an die Verfolgung der jüdischen Familie im Nationalsozialismus. Michael Bernheim, Enkel des Vorkriegs-Firmenchefs und Sohn des Firmenchefs nach 1945, machte nun im Sensemble Theater mit der ganzen Geschichte seiner Familie im 20. Jahrhundert bekannt.
Michael Bernheim, 1953 geboren, ist selbst promovierter Chemiker und in seinem Ruhestand in Augsburg vielfältig sozial engagiert. Sein Großvater Willy Bernheim hatte die 1888 gegründete Firma R. Bernheim schon bald nach der Machtübertragung an die Nazis im Zuge von deren "Arisierung" verloren, sie hieß dann Chemische Fabrik Pfersee. Um ihn zu ruinieren, hatte die NS-Justiz ihn angeklagt, er saß zwei Jahre im Gefängnis, und 1938, nach dem Novemberpogrom, floh Willy Bernheim nach Frankreich. Um nach Kriegsbeginn nicht interniert zu werden, meldete er sich zur Fremdenlegion, konnte später in die französische Armee eintreten und war bei der Befreiung Deutschlands mit dabei. Willy Bernheim ging danach nach Frankreich zurück und lebte bis zu seinem Tod 1959 in Paris. In seinem Lebenserinnerungen, die Tinka Kleffner im Sensemble Theater las, schilderte er wortgewaltig, wie er sein schweres Leben bewältigte – Verfolgung, Flucht, Kampf.
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