Die Fugger-Verwaltung möchte auf einem Acker zwischen Wellenburger Allee und Radegundis einen Solarpark mit aufgeständerten Modulen (bis zu 3,2 Meter Höhe) bauen. Der 23 Hektar große Acker liegt östlich der Pappelreihe, die Wellenburger Allee und Radegundis verbindet. Solarfelder dieser Größenordnung sind auf Augsburger Stadtgebiet bisher eine Seltenheit und waren in der Vergangenheit flächenplanerisch nicht erwünscht.
Allerdings gibt es in letzter Zeit vermehrt Anfragen von Firmen und Investoren, die in größerem Maßstab bauen möchten. Die Stadt will nun ein grundsätzliches Konzept zum Thema erarbeiten, das Potenzialflächen auflistet, aber auch klarmacht, wo für Solarparks kein Platz sein soll. Für das Vorhaben des Hauses Fugger müsste der städtische Flächennutzungsplan geändert werden, der dort aktuell Landwirtschaft vorsieht. Die Fläche in Nähe der Wellenburger Allee und des Fuggerschlosses wird am Wochenende von vielen Ausflüglern passiert, insofern wäre das Solarfeld wohl deutlich sichtbar. Vor Jahren hatten Überlegungen der Stadt, die ihr gehörenden, an der Radegundisstraße liegenden Flächen als privilegiertes Baugebiet für Einfamilienhäuser und Villen auszuweisen, für erhebliche Diskussionen gesorgt. Die Idee wurde in dieser Größenordnung fallen gelassen.
Solarpark in Augsburg: Noch genauere Untersuchungen nötig
Was den Solarpark betrifft, gibt es noch keinerlei Festlegung seitens der Stadt. Das Vorhaben sei aufgrund seiner Größe positiv für die Energiewende zu sehen, andererseits liegt der Acker in einem Gebiet, in dem Naturschutz und Landschaftspflege besonderes Gewicht haben. Auch der Ertrag des Bodens für die Landwirtschaft sei dort relativ hoch. Man werde diese Punkte noch genauer prüfen müssen, so das Baureferat in einem Beschlussvorschlag, der dem Bauausschuss des Stadtrats am Donnerstag vorgelegt werden soll. Wenn vertiefte Erkenntnisse vorliegen, kann der Stadtrat über die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens entscheiden.
Zudem müsse man ein stadtweites Konzept zur Steuerung von Solaranlagen-Ansiedlungen erstellen, um mit den zunehmenden Anfragen umzugehen. Im Stadtgebiet Augsburg ist der Anteil an dort erzeugtem Ökostrom im Vergleich zu den umliegenden Landkreisen relativ gering, weil auf dem Land mit dem größeren Einfamilienhausanteil die Solarquote bei Gebäuden höher ist und dort auch Solarparks auf Feldern zum Energieertrag beitragen.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden