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Hier sollen Daten aus der Region sicher und umweltfreundlich gespeichert werden

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Hier sollen Daten aus der Region sicher und umweltfreundlich gespeichert werden

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    Im Inneren des neuen Rechenzentrums: Jörg Steins (li.) und Sebastian Haggenmüller, Geschäftsführer von LEW TelNet, im Serverraum des LEW Green Data Centers.
    Im Inneren des neuen Rechenzentrums: Jörg Steins (li.) und Sebastian Haggenmüller, Geschäftsführer von LEW TelNet, im Serverraum des LEW Green Data Centers. Foto: Marcus Merk

    Von außen ist es ein modernes, aber eher unauffälliges Gebäude mit vielen Solarzellen auf dem Dach, das da im Augsburger Stadtteil Oberhausen entstanden ist. Doch es ist für die Region etwas Besonderes. Denn die Lechwerke AG hat dort in ein Rechenzentrum investiert, das in die Zeit passt: Firmen können hier ihre Computerserver unterbringen und damit auch ihre Daten vor Ort speichern. Angesichts von Unsicherheiten und politischen Verwerfungen in der Welt wird das immer wichtiger. Gleichzeitig soll das Rechenzentrum besonders effizient mit Energie umgehen - in diesem Punkt gehört es laut der Lechwerke AG zur Spitze in Deutschland.

    Am Montag wird das LEW Green Data Center eröffnet. „KI-gestützte Internet-Suchen brauchen etwa fünfmal mehr Rechenleistung als eine normale Google-Abfrage“, erklärt Jörg Steins. Er ist Geschäftsführer von LEW TelNet, Tochter der Lechwerke AG und Betreiber des Centers. Derzeit würden Rechenzentren in Deutschland rund 20 Terawattstunden Strom pro Jahr verbrauchen. Dies seien etwa vier Prozent des gesamten Stromverbrauchs. „Experten gehen aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung und mehr KI-Anwendungen davon aus, dass sich dieser Wert in den nächsten Jahren verdoppeln wird“, so Steins weiter. Als die LEW TelNet überlegt habe, ein weiteres Rechenzentrum zu bauen, habe der Fokus daher auf dem Thema Nachhaltigkeit gelegen.

    Das LEW Green Data Center wird zu 100 Prozent mit Ökostrom betrieben

    „Das LEW Green Data Center wird zu einhundert Prozent mit Ökostrom betrieben“, sagt Sebastian Haggenmüller, ebenfalls Geschäftsführer der LEW TelNet. Der Strom wird über eine Freiflächenfotovoltaikanlage sowie aus zwei Aufdachanlagen direkt auf dem Rechenzentrum bezogen. Zusätzlicher Strombedarf wird durch LEW-Wasserkraftwerke in der Region gedeckt. Um eine unterbrechungsfreie Stromversorgung zu garantieren, setzt das Rechenzentrum auf kinetische Energiespeicher: Dabei handelt es sich um permanent drehende Schwungräder, die ähnlich wie ein Dynamo funktionieren. Im Falle eines Stromausfalls überbrückt diese Anlage die Zeit, bis die Notstromversorgung greift. Auch in den Kühlungen und anderen technischen Anlagen setzt sich der Nachhaltigkeitsgedanke, beispielsweise durch die Nutzung von Abwärme, Verdunstungskälte oder Dach- und Fassadenbegrünung, fort. Auf diese Weise lassen sich pro Jahr bis zu 12.000 Tonnen CO2 einsparen.

    Das LEW Green Data Center stellt Unternehmen und Kommunen die Infrastruktur zur Verfügung, die diese mit ihren Servern füllen können. Insgesamt stehen vier Serverräume mit 600 Racks zur Verfügung. „Das Center ist wie eine Art Server-Hotel “, erklärt Steins. Aufgrund geopolitischer Entwicklungen würden immer mehr Unternehmen dazu übergehen, Daten sicher in Deutschland zu speichern. Wer seine Server nicht im eigenen Gebäude betreiben könne, setze auf Rechenzentren. Erste Kunden habe man bereits gewinnen können.

    Vier Serverräume mit 600 Racks stehen im LEW Green Data Center zur Verfügung. Unternehmen und Kommunen können ihre Server dort unterbringen.
    Vier Serverräume mit 600 Racks stehen im LEW Green Data Center zur Verfügung. Unternehmen und Kommunen können ihre Server dort unterbringen. Foto: Marcus Merk

    LEW Rechenzentrum erfüllt Anforderungen für sicherheitskritische Infrastruktur

    30 Millionen Euro hat LEW TelNet in das Rechenzentrum investiert. Neben der Nachhaltigkeit steht der Sicherheitsaspekt im Fokus. So ist modernste Brandschutztechnik verbaut, der Zutritt ist nur mit Code und Ausweis sowie über Schleusen möglich. Energieversorgung, Kühlsysteme und sämtliche Datenleitungen sind mehrfach vorhanden und abgesichert. Das Rechenzentrum, so die Betreiber, erfülle die Anforderungen für sicherheitskritische Infrastruktur.

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