
Ohne Untermauerung wurde in sozialen Medien kolportiert, dass es sich bei den Tätern um Flüchtlinge handle. Manch einem wäre das wohl ganz recht gewesen.
Die Diskussionen, die kurz nach Bekanntwerden der Tat in den sozialen Netzwerken losbrachen, waren bezeichnend: Ohne dass es einen konkreten Hinweis darauf gegeben hätte, dass es sich bei den Tätern um Flüchtlinge handelte, stellten manche Diskutanten genau diese Behauptung auf, gepaart mit der Botschaft, dass Polizei und Medien die Wahrheit vertuschen wollten.
Polizei wollte Verdächtige nicht zum Untertauchen animieren
Die Wahrheit ist: Die Medien berichteten über das, was zum damaligen Zeitpunkt bekannt und gesichert war. Und die Polizei hielt sich mit Informationen aus ermittlungstaktischen Gründen zurück. Inzwischen ist etwas klarer, warum: Auf eine Öffentlichkeitsfahndung verzichtete die Polizei zunächst, weil sie nicht zuletzt durch die Videoüberwachung relativ schnell auf die Spur der polizeibekannten Verdächtigen kam. Ein Fahndungsfoto wäre für jeden Verdächtigen das Alarmsignal gewesen, sofort unterzutauchen und mögliche bekannte Anlaufpunkte, an denen eine Festnahme möglich ist, zu meiden.
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Die Diskussion ist geschlossen.
@Maja S.
Ich habe von Ihnen schon verschiedene, äußerst ausgewogene Kommentare gelesen, denen ich voll zustimmen konnte.
Hier liegen Sie m.E. aber daneben, da ihre Bemerkungen die Tat eindeutig verharmlosen.
Schon vergessen - es handelt sich um einen bereits polizeilich bekannten Intensivtäter, der einen Menschen getötet hat.
Ihre Worte hingegen lassen zumindest den Eindruck entstehen, es könnte sich um eine unglückliche Verquickung von Umständen handeln, für die der Täter nur bedingt verantwortlich sei.
Danke für den Kommentar Herr Krog.
@Bettina S.
Sie wollen also wissen, dass der Schlag ins Gesicht oder an den Kopf des Opfers mit Tötungsabsicht erfolgte? Sie wollen auch vor der Obduktion schon wissen, dass dieser Schlag für den Tod verantwortlich war und nicht ggf. der Sturz?
Warum sehen Sie einen Unterschied zwischen einer Streitigkeit auf offener Straße, die eskaliert und einer solchem in einem Bierzelt?
Mein Hinweis auf Schlägereien in Dorfgaststätten und Bierzelten (durchaus vergleichbar mit den nächtlichen Gewalttaten unter Alkoholeinwirkung des Partyvolkes) galt dem Hinweis auf notwendige Integration. Als ob es unter abstammungsmäßigen Bajuwaren so etwas noch nie gegeben hätte.
"Als ob es unter abstammungsmäßigen Bajuwaren so etwas noch nie gegeben hätte."
Umsatz und Gewinn lässt dies allerdings nachhaltig in den Gedanken verblassen im Gegensatz zu Migration und Integration.
"Und Frau Maja, hier handelt es sich um Totschlag und nicht eine 'zünftige' Schlägrei,"
Letztere ist in Bayern Bestandteil der Leitkultur und unter Folklore gelistet. Dass ein ordentlicher bayerischer Dickschädel auch mit einem etwas unsanft aufgesetzten Maßkrug nicht zu beeindrucken ist, hat sich leider noch nicht überall herumgesprochen. Aus dem Grund sah sich das amerikanische Konsulat bereits 2009 veranlasst, eine Reisewarnung für die bayerische Provinz auszugeben. Anlass war eine Schlägerei vor einer Kneipe in Garmisch-Partenkirchen.
Steitigkeit auf offener Strasse, welche eskalierte mit unbeabsichtigter Todesfolge... Nur gut, dass SIE hier bereits mehr wissen. Aber welches Fehlverhalten möchten Sie denn nun den beiden Männern (und insbesondere dem Todesopfer) andichten, welches dann die Reaktion der jungen Männer provozierte und zum Streit führte?
Es scheint aber allgemein ein Problem zu geben:
https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Randalierende-Gaeste-Bar-Besucher-in-der-Maxstrasse-rasten-aus-id55568516.html?wt_mc=redaktion.taboola.azol..&wt_cc1=reco
Mir tun die Beamten leid.
Und dies an dem Wochenende, an dem es schon einen Toten gab!
>> Ob Jugendliche kriminell werden oder nicht, entscheidet nicht der genetische, sondern der soziale Hintergrund. Wer in schwierigen Verhältnissen aufwächst, und das ist bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund etwa aufgrund schlechter Sprachkenntnisse der Fall <<
Von beiden Tatverdächtigen ist der Geburtsort Augsburg bekannt!
Das ist keine soziale Frage, sondern eine Frage des Integrationswillens. Ob man in den geschlossenen Gesellschaften der Eltern und Cousins bleibt, oder ob man offen zu Deutschland mit seiner Sprache gehören will. Ob Männer und Frauen etwas gemeinsam unternehmen, oder ob man patriarchische Strukturen immer wieder neu belebt. Ob Vernunft und Aggressionskontrolle an die Stelle von irgendwelchen "Ehrensachen" treten.
Die Menschen stellen auch gar nicht so die Frage nach "Ausländer" und "kriminell" - die eigentlich relevante Frage ist die nach "gewaltkriminell" und dem kulturellen Hintergrund erhöhter Akzeptanz von Gewalt als Mittel der Konfliktführung.
Und Migrationshintergrund ist steuerbar - durch ein Einwanderungsgesetz das klare nicht verhandelbare Anforderungen an die 1. Generation stellt, damit die 2. Generation hier bessere Chancen hat. Wie hier im Fall haben dagegen 3 verschiedene Staatsangehörigkeiten sicher keinen Nutzen bei der Integration.
Sehr guter Kommentar ohne den in unserer Gesellschaft inzwischen üblichen rechten Smog auszupacken.
Super auf den Punkt gebracht. Vielen Dank!
Also Herr P. - tun Sie doch bitte nicht so als sei Bayern ein gewaltfreies Paradies. Zünftige Wirtshaus-/ oder Volksfestschlägereien gab es immer schon und der Ministerpräsident Max Streibl verwies, als die Polizei anlässlich des Weltwirtschaftsgipfels in München Demonstranten niederknüppelte, von der 'bayerischen Art' etwas 'härter zuzulangen'.
Der Verweis auf mangelnde Integration ist für diesen Fall vollkommen fehl am Platz-
Finde mich in den Ansichten auch in dem Kommentar von Peter wieder, allein die Differenzierung von gewaltkriminalität wird selten vorgenommen.
Und Frau Maja, hier handelt es sich um Totschlag und nicht eine 'zünftige' Schlägrei, so ein Vergleich ist in Angesicht der Hinterbliebenen peinlich. Und niedierknüppelnde Polizisten (siehe auch Stuttgart, Hamburg ...) sind Straftaten, die viel zu wenig zur Anklage gebracht werden. Zum Glück ist die Augsburger Polizei in dieser Hinsicht vorbildlich.
Und alle die das Vorgehen der Augsburger Polizei bemängeln: Hey, das sind Profis, schaut mal deren Aufklärungsquote an. Die machen ihren Job wirklich richtig richtig gut.
Das sehe ich etwas anders. Da die Gruppe scheinbar keine rein ethnisch (deutsch-türkisch-libanesisch, italienisch, Rest mir aktuell nicht bekannt) war, kann man nicht von einer nicht integrationswilligen Umfeld sprechen. Was es leider auch zu genügend in Form von Parallelwelten gibt.
Ich sehe hier eher das soziale Umfeld als Problem an und die die langsame und zu "nette" Justiz. Übrigens kann türkisch-libaniesisch auch christlich (z.B. aramäisch, syrisch-Othodox) sein.
Und ich bin schon lange für ein Einwanderungsgesetz, da wir faktisch ein Einwanderungsland seit fast 60 Jahren sind. So kann man die Einwanderung gezielt steuern und die Entstehung von Paralellwelten verhindern. Leider wurde jahrzehntelang der Kopf in den Sand gesteckt und die Einwanderung sich selbst überlassen.
@Bettina S.
Jede zünftige Schlägerei grenzt schnell an versuchten Totschlag. Im Fall hier, habe ich nicht gelesen, dass auf das Opfer am Boden eingetreten wurde, was leider oft vorkommt. Vor ein paar Jahren hat ein Zuschauer einer Schlägerei auf dem Neuburger Schlossfest eine "versehentlich" mitbekommen. Mehr nicht. Ergebnis war ein toter Unbeteiligter. Vermute, dass der Täter niemanden töten wollte. Aber wer Gewalt anwendet, insbesondere gegen den Kopf, geht das Risiko ein.
Es bringt nichts aber auch gar nichts immer den Migrationshintergrund in den Vordergrund zu stellen. Eine rationale Ursachenfindung ist der Ansatz für Lösungen und nicht der dumpfe Reflex, dass Menschen mit Migrationshintergrund oder Ausländer halt krimineller sind. Der Ansatz erst vor der eigenen Haustüre zu kehren ist immer noch zutreffend.
Letztlich geht es darum, Fälle wie dieser in Augsburg oder heute früh in München zu vermeiden. Der Kommentar von Stefan Krog dürfte schon ein wenig zum Nachdenken anregen.
„ Junge Männer mit ausländischen Wurzeln fallen beim Thema Kriminalität auf (wobei es bei einem Migrantenanteil von fast 50 Prozent in Augsburg auch ein Wunder wäre, wenn sie nicht in der Statistik auftauchen).“
Der Vergleich mit den 50% hinkt!
Migranten fallen nicht durch bloße Präsenz (absoluter Anteil) auf, sondern dadurch, dass sie tatsächlich häufiger straffällig werden (relativer Anteil).
Es gibt keinen Anlass diese Zahlen schön zu reden!
Siehe z.B. Jährliche Statistik des Bundeskriminalamt (Im Netz öffentlich zugänglich).
Wobei man beim relativen Anteil wieder auf verschiedene Aspekte achten muss wie z. B. das Alter oder das Geschlecht (jung und männlich ist wohl krimineller als alt und weiblich). Im Artikel werden die Zahlen nicht schöngeredet, sondern - ganz richtig - es wird eine sehr allgemeine (aber richtige) Aussage abgegeben. Alternativ hätte man auch ein ausführliche (und richtige) Aussage treffen können. Ihr "Migranten sind häufiger straffällig" ist in meinen Augen eine zu starke Verkürzung eines vielschichtigen Themas.
PS: Wenn ich mich nicht sehr sehr sehr täusche werden in der Statistik des BKA nur die Zahl der Tatverdächtigen und nicht die Anzahl an Tätern aufgeführt, ergo taugt es nur bedingt wenn es um die Zahl an Straffälligen geht.
Wenn man fair vergleichen will, dann darf man nicht mit und ohne Migrationshintergrund gegenüberstellen, sondern muss berücksichtigen, das Migrant*innen statistisch meist einen geringeren Bildungsgrad haben und aus Familien mit niedrigeren Einkommen kommen. Man sollte also Jugendlichen aus diesen Schichten mit und ohne Migrationshintergrund miteinander vergleichen, ansonsten erhält man verzerrte Ergebnisse. Außerdem haben bei den Menschen unter 25 Jahren nun einmal ca. 60 % einen Migrationshintergrund (Zahl geschätzt, da Gesamtbevölkerung ca. 45 %), da wäre auch bei absoluter Gleichverteilung die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass bei einer Zahl X viele solcher Personen vertreten sind.
Ich stimme Maja S. zu, dass es früher nicht unbedingt weniger, aber andere Gewalt gab. Neben den Volksfestschlägereien unter anderem die alltägliche Gewalt gegen Kinder und Frauen in vielen Familien, teils sogar in Erziehungs- und Pflegeheimen. Es wird also nicht immer alles schlechter.
Sie haben schon recht, allerdings sollte man auch die Erklärungen zur Kenntnis nehmen, damit die Statistik auch verstanden wird.