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Geschichte
13.01.2021

Im goldenen Augsburg beschenkten Arme die Reichen

Aus welchem Geist heraus stiftete Jakob Fugger der Reiche 1521 die Sozialsiedlung der Fuggerei? Auf Spurensuche begibt sich eine Ausstellung, die Heidrun Lange-Krach fürs Maximilianmuseum zusammenstellt.
Foto: Marcus Merk (Archiv)

Plus Für die Ausstellung zum Jubiläum der Fugger’schen Stiftung tauchte die Kunsthistorikerin Heidrun Lange-Krach tief in die sozialen Verhältnisse der Stadt um 1500 ein.

Das Goldene Augsburg ums Jahr 1500 war so golden nicht. Gemessen an den 5870 Einträgen im Steuerbuch der Stadt lebten die Augsburger finanziell einigermaßen gut situiert. Doch davon zahlten 2420 Bürger als Habnits nur ihre Kopfsteuer. „Wie nahe an existenzieller Not lebten sie? Die Steuerbücher erzählen nichts über ihre Lebensumstände“, weiß Heidrun Lange-Krach. Sie leitet die kommende Ausstellung „Stiften gehen“ zum 500. Jubiläum der Fugger’schen Stiftungen, die ab 28. August im Maximilianmuseum gezeigt werden soll. In der Vortragsreihe „Stadtgeschichte(n)“ des Jakob-Fugger-Zentrums der Universität gab sie einen Werkstattbericht. Gut 100 Interessierte hörten digital am Bildschirm zu.

Tief eingearbeitet hat sich Lange-Krach in die Sozialgeschichte an der Zeitenwende vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit, um in der Ausstellung zu schildern, wie sich die Stifteridee am Beispiel von Augsburg entwickelt hat. Zentral ist dabei das komplexe gesellschaftliche Geflecht zwischen Arm und Reich. Das Almosen wurde nicht ohne Bedingungen gewährt. Die Fuggerei, die sich als Hilfe zur Selbsthilfe verstand und kostengünstigen Wohnraum für arbeitsfähige, unverschuldet in Not geratene Bürger bot, war eine vergleichsweise liberale Einrichtung. In der Antonspfründe unterlagen die Bewohner einer weitaus stärkeren Disziplinierung. Für jeden Tag des Jahres war dort sogar die Verpflegung festgelegt.

Auch ein hochgestellter Patrizier konnte verhungern

Von den geforderten Gebetsleistungen ganz zu schweigen. Mochte Mildtätigkeit auch ein Herrschaftsinstrument gewesen sein, so neigte sich die Waage im Geistlichen eher auf die Seite der Armen. „Sie waren näher zu Gott und konnten den reichen Stiftern durch ihr Gebet den Segen für deren ewiges Heil geben“, erklärte Lange-Krach. Überhaupt war die Grenze zwischen Arm und Reich nicht klar gezogen. Auch die Herkunft aus dem Patriziat schützte nicht vor Not: Ein Langenmantel ist schlicht verhungert. Umgekehrt führte ein Augsburger Handwerker, der sich zu den Armen rechnete, überdurchschnittlich Steuer ab.

In ihrer Ausstellung möchte Lange-Krach solche Ambivalenzen thematisieren. Eine gut gefüllte Zunftkasse konnte für die Meister der Ausweis eines blühenden Gewerbes sein, für den kränkelnden Gesellen indes soziale Absicherung garantieren. Arbeitsfähigkeit wurde damals völlig anders eingeschätzt. Menschen mit Behinderung oder amputierten Gliedmaßen verdienten sich oft selbst ihren Lebensunterhalt, auch die Frauen waren nicht allein auf ihren Haushalt verwiesen. „Die Systeme öffentlicher Wohlfahrt griffen erst, wenn individuelle Hilfen nicht mehr ausreichten.“ Aus dem Aufnahmebuch des Findelkinderhauses wird Lange-Krach „berührende Zettel“ präsentieren, die Eltern mitunter bei ihren ausgesetzten Kindern hinterließen.

Als Jakob Fugger 1521 stiften ging, wütete die Pest in Augsburg

Mit der Reformation änderte sich wesentlich die Auffassung, was privater und was kommunaler Vorsorge zukommt. Die Stadt bemächtigte sich der Stiftungen – soweit ihr Arm reichte. Anstelle in den Straßen zu betteln, hatten sich Mittellose im Arbeitshaus zu betätigen. Die Zeiten waren unsicher. Im Jahr 1521, als Jakob Fugger seine großen Stiftungen errichtete, wütete die Pest in Augsburg und raffte 2968 Personen im eigenen Haus und 288 im Spital hin. Söldner schleppten die Syphilis ein. In der Fuggerei gab es zur medizinischen Versorgung das Holz- und das Schneidhaus. Die beginnende kleine Eiszeit verknappte die Lebensmittel. Und es zogen die vier apokalyptischen Reiter auf: Hunger, Krieg, Teuerung und Seuche.

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