Der leise Hauch von Melancholie: Trompeterin Angela Avetisyan im Jazzclub
Plus Angela Avetisyan spielt mit ihren Musikern im Augsburger Jazzclub ein begeisterndes Konzert. Ihre Trompetenklänge umarmen das Publikum wie einen Freund, den man länger nicht sehen wird.
Der Kontrast hätte nicht größer sein können für Angela Avetisyan. Vor knapp zwei Wochen standen alle Zeichen auf Aufbruch und die Trompeterin mit der Jazzrausch Bigband auf der Bühne der Isarphilharmonie, die von der Band vor einem ekstatischen, ausverkauften Haus mit einem treibenden Technoset eröffnet wurde. Das Konzert mit ihrem Quartett am Freitagabend im Jazzclub umwehte dagegen schon der leise, melancholische Hauch des vorübergehenden Endes der Konzertsaison: der Club luftig besetzt, die Bar mit strengerer Sperrstunde als in einem englischen Pub zu viktorianischen Zeiten.
Angela Avetisyan und Band: Zwischen Zurückhaltung und purer Energie
Die traurige Melodie, die beim eröffnenden „Lost between dreams“ aus ihrer Trompete floss, umarmte das Publikum gleich zu Beginn wie ein guter Freund, den man nun für längere Zeit nicht sehen kann. Doch Avetisyans Lächeln und die energetische Band, die sie in ihrem Rücken weiß, nimmt ihrem avantgardistischen, kristallglitzernden Jazz jede Schwermut. Es ist schwer zu glauben, dass das Quartett an diesem Abend das erste Mal in dieser Besetzung zusammengespielt hat. Schlagzeuger Simon Popp ist ein Meister darin, für den Laien unzählbare Takte in ein rhythmisches Kopfnicken im Publikum zu übersetzen; René Haderer verschmilzt auf der Bühne mit seinem Kontrabass zu einer Einheit aus tief tönenden Grooves, es scheint, als hätte vor vielen Jahren das Instrument ihn entdeckt und nicht er das Instrument. Zusammen bereiten sie eine zwischen Zurückhaltung und purer Energie mäandernde Fläche, auf der sich die perlenden Pianofiguren von Misha Antonov und die klaren, nuancierten Trompetensolis Avetisyans in ihrer vollen Schönheit entfalten können.
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