
Die Indie-Mundart-Band Loamsiada ist jetzt Tourismusbotschafter für Augsburg

Für ein Jahr sind die Loamsiada Tourismus-Botschafter für den Augsburger Raum. Die Indie-Mundart-Band hat dafür einen Song der Münchener Freiheit gecovert.
Lederhosen, Bierzelte, Voralpenlandidylle - die Klischees zum Bundesland Bayern sind zur Genüge durchdekliniert worden. Dass Städte und Regionen von den Menschen geprägt werden, die dort leben, hat auch der bayerische Tourismusverband erkannt. Die Bayernbotschafter, die Reisenden das Bundesland als Urlaubsdestination schmackhaft machen sollen, sind "alles Leute, die irgendwann gesagt haben: Ich habe eine Leidenschaft, und der gehe ich jetzt nach", wie Moritz Ludl im Weißen Lamm erzählt, "der eine schnitzt, die anderen destillieren lokalen Gin".
Ludl hat zusammen mit Valentin Metzger ebenfalls eine Leidenschaft: die Musik. Vor weniger als einem Jahr gründeten die beiden die Loamsiada, eine von Bläsersätzen getragene Indie-Mundart-Band, die sich dank der kurzen Wege auf sozialen Medien auf einer Veranstaltung des Tourismusverbands in Füssen wiederfanden und gleich von den Verantwortlichen für ein Jahr als Botschafter für die Region Augsburg verpflichtet wurden. Das passt gut zusammen, denn Leimsiedern wurde eine gewisse Trägheit nachgesagt, und in Augsburg "dauert ja gerne alles ein bisschen länger". Ist ja auch nichts Schlechtes, Trägheit und Gemütlichkeit sind schließlich Brüder im Geiste.
Wie Loamsiada auf die Region Augsburg blicken
Wie würden die beiden also jemandem ohne Bezug zur Region, beispielsweise einer Außerirdischen oder einem Hannoveraner, die Stadt näherbringen? "Ich mag den Wechsel zwischen dem Urbanen und der weitläufigen Natur, von der Altstadt bist du schnell in den Westlichen Wäldern. Ich habe mich in die Stadt verliebt, ins Ruhige und ins Nachtleben", sagt Metzger. "Ich hab hier alles, was ich brauche", pflichtet Ludl bei, "es ist eine Stadt als Dorf - man kennt eben schnell alle".
Der Verband wünschte sich als Beitrag eine Coverversion des arg strapazierten Münchener Freiheit-Hits "Ohne dich", dem sie dank Posaune und Stromgitarre ein wenig den Schlagerstaub aus dem Pelz pusten, als Aufmerksamkeit für die Menschen, die ihren oftmals kargen Lohn in der Tourismusbranche verdienen und so Bayern erst zu einem attraktiven Reiseziel machen. Als offizieller Botschafter sitzt man dann auch mal plötzlich auf einer Pressekonferenz mit Wirtschaftsminister Aiwanger, aber es ist den beiden wichtig zu betonen, dass sie keine parteipolitische Band sind. Sie möchten den Menschen Region und Mundartmusik näherbringen, und wenn sie es noch schaffen, das Hochmoorgeistschorle, eine abenteuerliche Mischung aus Kräuterschnaps und Mineralwasser, als bayerisches Kultgetränk zu etablieren, dann sehen sie ihre Mission als erfüllt an.
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