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Werk der Woche
28.12.2022

Lyrik auf der digitalen Schiene: Marlene Hilbigs Multimedia-Buch "Locomotion"

Nicht „nur“ ein Buch: Hilbigs Werk „Locomotion“ verknüpft Gedichte aus dem 19. und 20. Jahrhundert mit audiovisuellen Elementen.
Foto: Marlene Hilbig

Plus In Marlene Hilbigs Buch „Locomotion“ verschwimmen Grenzen zwischen Literatur und Animation. Für das Werk hat sie den Bayerischen Kulturpreis erhalten.

Von bildender Kunst über Musik bis Literatur: In unserer Serie „Werk der Woche“ stellen wir wöchentlich in loser Folge ein Kunstwerk mit regionalem Bezug vor, das die Begegnung lohnt.

Die Eisenbahn war in der industriellen Revolution ein Zeichen des Fortschritts. Sie markierte den Übergang zu einer neuen Ära. Die Zeit der Automatisierung, der Maschinen, die dampften und zischten. Die Welt wuchs zusammen, weil die Reisegeschwindigkeit deutlich schneller wurde. Einheitliche Ankunfts- und Abfahrtszeiten wurden eingeführt, aus denen die Zeitzonen entstanden, nach denen wir heute leben. Diese Transformation griffen auch große Literaten des 19. und 20. Jahrhunderts auf, dokumentierten das Verhältnis von Mensch und Maschine. 

Lebendige Eisenbahn-Lyrik im Buch "Locomotion"

Marlene Hilbig hat sechs Beispiele der sogenannten Eisenbahnlyrik in ihrem Werk „Locomotion“ im Rahmen ihrer Masterarbeit an der Hochschule Augsburg, verarbeitet. Mit diesem Buch hat Hilbig selbst eine Art Modell-Eisenbahn, eine kleine Literatur-Revolution, geschaffen. Sie bricht aus der Eindimensionalität der Bücher aus und verknüpft sie mit Augmented Reality, sie erweitert die Realität.

Denn die Autorin hat die Gedichte nicht nur mit aufwendigen Illustrationen versehen, sondern ihnen auch eine weitere audiovisuelle Ebene verliehen. Sie entwickelte dafür zunächst eine eigene App für Handy und Tablet. Wenn man diese Anwendung öffnet, sieht es aus, als würde man die Kamera verwenden. Wenn man diese über die Zeichnungen hält, erwachen sie zum Leben. Neben Erich Kästners „Eisenbahnfahrt“ lehnt sich beispielsweise ein Eisenbahner aus dem Zug und blickt in die Ferne, während an ihm die nächtliche Welt vorbeizieht. Die Seite lässt sich aufklappen, dahinter kommt eine Interpretation des lyrischen Textes mitsamt der historischen Einbettung zum Vorschein. 

Schauspieler des Staatstheaters Augsburg sprachen die Gedichte ein

Untermalt wird die Animation von Schauspieler Andrej Kaminsky, der den Text des Gedichts vorträgt. Kaminsky ist einer von sechs Schauspielerinnen und Schauspielern, die für Hilbig die lyrischen Texte eingesprochen haben. „Es hat mich wirklich überwältigt, wie positiv die Resonanz auf meine Anfrage beim Staatstheater Augsburg war“, erzählt sie. Auch vonseiten der Hochschule habe man sie bei ihrem Vorhaben unterstützt. „Gerade der Betreuer meiner Bachelorarbeit, Stefan Bufler, hat mich im Schaffensprozess intensiv begleitet und auch während des Masters unterstützt.“ 

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Hilbig studierte an der Hochschule Augsburg im Studiengang Interaktive Mediensysteme mit dem Schwerpunkt Mobile Experience. „Ich habe die Optimierung der Nutzerfreundlichkeit von mobilen Endgeräten untersucht“, erklärt die gebürtige Münchnerin. Sodass jede und jeder eine App gut verwenden kann und sie versteht. Das war ihr auch bei der eigenen Anwendung wichtig.

Daher testete Hilbig die App für ihr Buch zunächst mit mehreren Personen, die jüngste Rezipientin war 18 und die älteste Ende 70. „Gerade die älteren Testpersonen waren hin und weg von den Möglichkeiten der Technik“, sagt die 27-Jährige mit einem Schmunzeln. Aber auch für die Jüngeren soll das Buch ein Erlebnis werden, das sie in den Bann zieht und ihnen den Zugang zur Lyrik erleichtert. 

Kästner, Tucholsky und Hauptmann schrieben über die Eisenbahn

Die Projektidee hatte Hilbig bereits während ihres Bachelorstudiums und griff diese in ihrer Abschlussarbeit auf: „Ich wollte in eine kulturelle Richtung gehen und mit einem Animationsfilm eine Geschichte erzählen.“ Sie entdeckte die Literatur zur Zeit der industriellen Revolution für sich und stieß bei der Recherche auf die Eisenbahn-Lyrik. Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Gerhart Hauptmann, Arthur Rimbaud, Fritz Mauthner und Justinus Kerner, sie alle schrieben über die Lokomotive. Damit war für die gebürtige Münchnerin das Thema klar, das für sie noch immer eine aktuelle Relevanz hat. 

„Eigentlich finden sich viele Parallelen zur heutigen digitalen Revolution“, meint Hilbig. Damals wie heute beschäftigten sich die Menschen mit der ungewissen Zukunft. Sie reagierten abwehrend und ängstlich auf die unbekannten Technologien. Für ihre aufwendige Arbeit hat die 27-Jährige nun den Bayerischen Kulturpreis erhalten. Bisher ist ihre Arbeit nur ein Konzept, das man nicht kaufen kann. „Ich bin aber motiviert, weiter daran zu arbeiten und es einem Verlag senden“, sagt Hilbig. 

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