Der Oger Shrek steht vor einem Problem: Plötzlich ist sein Wohnort der Sumpf voller Leben – Auf Befehl des tyrannischen Lord Farquaad werden sämtliche Märchenfiguren aus ihrer Heimat vertrieben und landen ausgerechnet im Vorgarten des grummeligen Ogers: Pinocchio, Rotkäppchen, der böse Wolf im Glitzerkleid und die Froschkönigin – alle auf der Flucht, alle laut, schrill und ganz sicher nicht eingeladen. Für Shrek steht fest: Ruhe muss her – und zwar sofort! Also macht er sich auf den Weg zum Übeltäter höchstpersönlich: Lord Farquaad. Der exzentrische Möchtegern-König willigt ein, den Sumpf zurückzugeben – doch nur unter einer Bedingung: Shrek soll seine Zukünftige retten, die hoch oben in einem Turm von einem feuerspeienden Drachen bewacht wird. Kein Problem, oder? Zusammen mit einem redseligen, hyperaktiven Esel, der sich ihm ungefragt anschließt, begibt sich Shrek auf ein wildes Abenteuer – voller Gefahren, Überraschungen und unerwarteter Gefühle. Denn Prinzessin Fiona ist alles andere als eine gewöhnliche Jungfrau in Not.
Der Verein Musical Company Augsburg bringt das schräge Broadway-Musical rund um Außenseiter und Antihelden nach Göggingen in die „DA F.U.N.K.“-Halle. Auf der Bühne mit zwei Ebenen, zwischen den Zuschauern und hinten auf der zentralen Treppe. Die Darsteller singen, tanzen und schauspielern an den verschiedensten Plätzen der Halle – besonders publikumsnah. Acht Vorstellungen lang werden die Zuschauer in eine Welt entführt, in der Drachen singen, Märchenfiguren protestieren und wahre Schönheit aus dem Sumpf kommt.
Über ein Jahr dauerten die Vorbereitungen für das Musical
Hinter dem musikalischen Spektakel steckt viel Arbeit: Über ein Jahr lang hat das Team mit mehr als 30 Mitwirkenden der Musical Company Augsburg geprobt, geplant und gebaut. „Geprobt wird unter anderem in der Maria-Theresia-Schule – zusätzlich organisieren wir regelmäßig gemeinsame Proben- und Schauspielwochenenden“, sagt Regisseurin Iris Schmidt.
Die Inszenierung selbst stammt ebenfalls von Schmidt. Sie setzt auf Humor und Teamgeist. Das Konzept geht auf. Vor jeder Aufführung trifft sich das Ensemble zum sogenannten „Motivationskreis“, bei dem sich alle gegenseitig stärken und mehrmals laut „Energy!“ rufen. „Eine einfache, aber wirkungsvolle Tradition, die die Gruppe zusammenschweißt“, sagt Iris Schmidt.
Die Besetzung der Rollen ist in zweifacher Ausführung aufgestellt. Zum Abschluss überzeugt Markus Daerr als Shrek mit rauem Charme, trockenem Humor und einer mitreißenden Gesangsperformance. Als temperamentvolle Prinzessin Fiona glänzt Verena Lieb, während Bella Heintz als frecher und ständig quasselnder Esel für einige Lacher im Publikum sorgt. Florian Schuster mimt den ein wenig größenwahnsinnigen Lord Farquaad mit Selbstironie, und Zoe Stibi verleiht dem Drachen mit starker Stimme Ausdruck und Präsenz. Auch die Nebenrollen – wie Tanja Wimmer als Mama Oger und Froschkönigin, sowie Schweine mit Bauchtasche und bayrischem Dialekt – sind passend besetzt. Wimmer ist auch die Schneiderin hinter den ausgefallenen und kreativen Kostümen, die im Musical zu sehen sind.
Letzte Aufführung des Shrek-Musicals war am Sonntag, 18. Mai
Nach der letzten Aufführung heißt es nun: Zusammenräumen und Abschied nehmen – zumindest vorerst. Vanessa Spanier, Vorsitzende des Vereins und selbst als Drache und weißer Hase auf der Bühne, erzählt nach der Abschlussvorstellung: „Jetzt ist Aufräumen geboten, und dann ist die Hallenschlüsselabgabe. Wir treffen uns alle nochmal zum Feiern – und dann zur Vereinsversammlung.“ Musical-Fans dürfen gespannt bleiben: Für das nächste Projekt gibt es schon erste Ideen: ein Jukebox-Musical, also eine Eigenproduktion des Vereins, ist im Gespräch.
Augsburger Musical sorgt für einige Lacher im Publikum
Das Publikum zeigt sich am Abend der letzten Vorstellung begeistert. Johanna Gerny, die eine Schauspielerin kennt, gefällt die Darbietung sehr gut und sie muss an so einigen Stellen lachen. Auch Lisa Ophüls gibt sich beeindruckt: „Ich bin leidenschaftliche Musical-Zuschauerin und nicht zum ersten Mal dabei – die Musicals des Vereins besuche ich regelmäßig.“
„Shrek – The Musical“ der Musical Company Augsburg ist die Mischung aus Humor, Herz und handgemachtem Theater gelungen. Und wenn ein missgelaunter Oger am Ende das Publikum zum Jubeln bringt, dann weiß man: Happy End muss nicht immer rosarot und kitschig sein – manchmal reicht ein Stück grün-brauner Sumpf.
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