Die neue Geschäftsführerin des Stadtjugendrings Augsburg (SJR) ist ein bekanntes Gesicht: Heidi Hofstetter hat vor 100 Tagen das Amt von Vorgängen Helmut Jesske übernommen, der in die passive Phase der Altersteilzeit ging. Sie hat seit 2005 verschiedene Posten beim SJR inne. Als Geschäftsführerin will sie nun zusammen mit dem ehrenamtlichen Vorstand die Jugendarbeit in Augsburg weiterentwickeln und neue Impulse setzen.
Heidi Hofstetter hat sich die Stärkung des jungen Ehrenamts und damit der Jugendorganisationen und -verbände in Augsburg auf die Fahnen geschrieben. Hofstetter sieht den Stadtjugendring als Dienstleister, der den Mitgliedsverbänden in ihrer Arbeit den Rücken freihält: „Unsere Rolle ist es, zu unterstützen, Freiräume zu schaffen und die Vielfalt der Jugendarbeit zu garantieren. Wo steht die Jugendarbeit in zehn Jahren oder wo sollte sie stehen?“ Es müsse sichergestellt werden, dass die richtige Weichen gestellt würden, etwa beim Thema Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder, die ab 2026 stufenweise eingeführt wird. „Welche Arbeit übernehmen die Schulen dann im Hinblick auf Jugendarbeit und was bedeutet es für die Jugendverbände, wenn die Kinder dann um 15.30 Uhr nicht mehr in die Gruppenstunden kommen können?“, fragt sie. Darüber müsse heute schon diskutiert werden.
2005 trat sie erstmals beim Stadtjugendring in Erscheinung
Die Umsetzung des Teilplans Jugend der Stadt Augsburg stehe aber genauso auf ihrer Agenda wie die Organisationsentwicklung und Digitalisierung des Stadtjugendrings selbst. Einblicke in die Arbeitsweisen und Strukturen des SJR hat sie schon lange sammeln können. 2005 war die heute 44-Jährige erstmals als Vertreterin der Gewerkschaftsjugend bei einer Delegiertenversammlung des SJR. 2007 wurde sie als ehrenamtliches Mitglied in den Vorstand gewählt. Als der SJR 2013 in eine finanzielle Krise schlitterte, weil eine Mitarbeiterin jahrelang Gebühren für die Mittagsbetreuung nicht eingefordert hatte, übernahm Hofstetter bis 2015 als Vorsitzende Führungsverantwortung.
Die Industriekauffrau, die Wirtschaftspädagogik mit Schwerpunkten Personal- und Organisationsentwicklung studierte, blieb dem SJR auch nach der Geburt ihrer ersten Tochter treu. Sie unterstützte die Modular-Crew und erarbeitete unter anderem 2017 mit dem SJR das Leitbild. Auch nach der Geburt der zweiten Tochter im Jahr 2019 war sie als freiberufliche Trainerin tätig. Nach der Corona-Pandemie kehrte sie zum SJR zurück, zunächst in den Personalbereich. Dort unterstützte sie den SJR nach Vorfällen auf dem Modularfestival 2021 bis 2023, die inzwischen als verbale Grenzverletzungen bestätigt wurden, bei der Ausarbeitung einer Beschwerdestelle und Meldekette. „Inzwischen wurden alle Mitarbeiter geschult und wissen, was Grenzverletzungen bedeuten“, sagt sie. Schließlich fragte Jesske sie, ob sie sich den Job als Geschäftsführerin vorstellen könne. Sie konnte und will künftig ein großes Netzwerk aufbauen und daran arbeiten, dass „die Jugend ein positiveres Image“ bekommt.
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