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Perlachturm-Sanierung: Das Turamichele zieht aus

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Turamichele zieht aus: So läuft die Sanierung des Perlachturms ab

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    Ein Bild aus vergangenen Tagen: Mitarbeiter der Stadtwerke Augsburg prüften jedes Jahr vor dem Auftritt des Turamichele, ob die Mechanik noch funktioniert. Diese Woche wird die Figur verpackt und aus dem Turm abtransportiert.
    Ein Bild aus vergangenen Tagen: Mitarbeiter der Stadtwerke Augsburg prüften jedes Jahr vor dem Auftritt des Turamichele, ob die Mechanik noch funktioniert. Diese Woche wird die Figur verpackt und aus dem Turm abtransportiert. Foto: Peter Fastl (Archivbild)

    Am Freitag dieser Woche zieht der bekannteste „Bewohner“ aus dem Perlachturm aus: Das Turamichele kommt vorübergehend in einer Restaurierungswerkstatt im Landkreis Aichach-Friedberg unter, wo es erneuert werden soll. Auch der Spieltisch, von dem aus das Glockenspiel des Perlach gespielt wird, wurde diese Woche ausgebaut. Langsam wird es also ernst mit der Sanierung des Augsburger Wahrzeichens, die im Herbst 2027 abgeschlossen sein soll.

    Zwei Tage wird es dauern, bis das Turamichele in seine Einzelteile zerlegt und verpackt ist. Am Freitag wird es mithilfe eines Krans aus dem Turmfenster auf den Rathausplatz gehoben. Noch diese Woche startet auch der Aufbau des Baukrans: Er wird am Donnerstag und Freitag mithilfe eines Autokrans zunächst vom Fischmarkt aus, also dem Platz zwischen Perlach und Rathaus, aufgestellt. Komplett stehen soll er laut Auskunft des Hochbauamts am 7. März. Damit ist die Sanierung des Perlach nach jahrelangen Diskussionen und Vorbereitungen offiziell eingeleitet, der Zeitplan ist straff. Ab 10. März wird das Gerüst am Turm montiert. Spannend wird es Ende Mai: Dann wird die Turmzwiebel demontiert und vom Dach gehoben. Damit sich die Augsburger ein Bild aus aller Nähe machen können, soll dieser Teil des Perlachs vor dem Rathaus in Szene gesetzt werden – denkbar ist eine Art Informations-Pavillon. Voraussichtlich im Sommer wird dann die alte Betontreppe rückgebaut. Zeitgleich sollen die beschädigten Natursteine der Aussichtsplattform abgebaut werden. Ein Jahr lang wird es dauern, das obere Geschoss aus Naturstein sowie die Fassade zu sanieren.

    Perlachturm Augsburg: Seit 2017 für Besucher gesperrt

    Der Perlachturm neben dem Augsburger Rathaus ist seit 2017 geschlossen. Bis dahin war er als Aussichtspunkt beliebt, rund 40.000 Besucherinnen und Besucher stiegen jedes Jahr die 258 Stufen bis zur Spitze hinauf. Die Betontreppe, die sich an den Wänden innerhalb des Turms nach oben windet, soll im Zuge der Sanierung durch eine scheinbar frei schwebende Stahltreppe ersetzt werden. Hintergrund: Die jetzige Konstruktion entsprach nicht mehr den Anforderungen an die Standfestigkeit. Die neue Treppe wird, sobald der Turm oben offen ist, von dort aus in das Gebäude hineingehievt. Auch einen neuen Anstrich soll der Perlach bekommen.

    Karl-Heinz Thiele (links) und und Michael Thiele haben am Montag den Spieltisch im Perlachturm abgebaut. Von diesem Instrument aus wird das Glockenspiel des Augsburger Wahrzeichens gesteuert.
    Karl-Heinz Thiele (links) und und Michael Thiele haben am Montag den Spieltisch im Perlachturm abgebaut. Von diesem Instrument aus wird das Glockenspiel des Augsburger Wahrzeichens gesteuert. Foto: Marcus Merk

    Nach der Sanierung wird der Turm für Gäste neue Ein- und Ausblicke bieten. Durch die neue Treppenkonstruktion kann man die gesamte Raumhöhe erleben, auch ein kleiner gotischer Raum soll laut Auskunft der Stadt nach über 400 Jahren erstmals wieder nutzbar sein. Im Rahmen des Aufstiegs wird man auf verschiedenen Ebenen Halt machen und nach draußen blicken können.

    Perlachturm-Sanierung: Kosten von neun Millionen Euro

    Die gesamte Sanierung ist auf neun Millionen Euro festgesetzt, rund 3,8 Millionen Euro muss die Stadt selbst aufbringen. Davon abgesehen gibt es Zuschüsse aus der Städtebauförderung, von der Bayerischen Landesstiftung, über Claudia Roth, die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, sowie vom Bezirk Schwaben. Auch einige Bürgerinnen und Bürger haben sich mit Spenden am Projekt beteiligt, über 150.000 Euro gingen auf diesem Weg ein. Dieses Geld soll für zusätzliche Projekte wie zum Beispiel ein „museumspädagogisches“ Programm verwendet werden.

    Die Altaugsburg-Gesellschaft wird im Rahmen der Sanierung das Glockenspiel des Perlachturms erneuern und erweitern. Die dazu notwendigen Glocken wurden vor Kurzem bestellt. Auch sie werden, wie hoffentlich das Turamichele, pünktlich zur Eröffnung im Perlachturm einziehen.

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