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Wie groß ist die Gefahr vor Giftködern in Augsburg?

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Nach Vorfall in Augsburg: Wie groß ist die Gefahr von Giftködern?

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    In Pfersee wurde ein Giftköder gefunden. Die Sorge bei den Hundebesitzern ist groß.
    In Pfersee wurde ein Giftköder gefunden. Die Sorge bei den Hundebesitzern ist groß. Foto: dpa (Symbolbild)

    Am vergangenen Samstag entdeckte eine Hundehalterin in der Uhlandstraße einen Giftköder im Gebüsch. Gegen 11 Uhr war die 44-Jährige mit ihrem Hund unterwegs, als sie auf den verdächtigen Fund stieß. Der Hund blieb glücklicherweise unverletzt und der Vorfall wurde der Polizei gemeldet. Wie häufig kommt es aber zu solchen Vorfällen? Tierärztin Dr. Barbara Löffler, die seit vier Jahren die Tierarztpraxis am Katharinenhof in Lechhausen führt, kennt die Sorgen der Hundebesitzer und weiß, dass der Verdacht auf eine Vergiftung schnell im Raum steht.

    Giftköder in Pfersee - wie groß ist die Gefahr wirklich?

    Viele Halter seien bei plötzlich auftretenden Symptomen wie Erbrechen oder Durchfall schnell alarmiert, nicht immer jedoch sei ein Giftköder die Ursache. „In der Realität sind derartige Vergiftungen selten“, erklärt Löffler. Oft stecken Magen-Darm-Infekte dahinter oder harmlose Essensreste, die Hunde zu sich nehmen. Die zunehmende Aufmerksamkeit des Themas im Internet würde Angst schüren. Trotzdem rät die Tierärztin, aufmerksam zu bleiben. Sollte der Hund etwas Unbekanntes aufnehmen, ist Vorsicht geboten. Bei ihrem eigenen Hund schaue sie in die Mundhöhle, um Verletzungen oder Farbe zu erkennen. „Gifte sind teilweise blau oder pink eingefärbt“, so Löffler. Auch der Geruch könne erste Anhaltspunkte liefern.

    Darauf sollte man bei einem Verdacht achten

    Eine Vergiftung macht sich unter anderem durch Erbrechen, übermäßiges Hecheln, vermehrte Speichelproduktion, blasse Schleimhäute, veränderte Pupillen und eine allgemeine Teilnahmslosigkeit bemerkbar. Die Symptome können aber stark variieren, je nachdem, welche Substanz verwendet wurde. „Bis die Wirkung eintritt, dauert es teilweise ein bis zwei Stunden“, erklärt Löffler, aber auch das hänge von der Art des Giftköders ab. Bei Verdacht solle man deshalb sofort eine Tierarztpraxis aufsuchen.

    Von eigenständigen Maßnahmen rät die Tierärztin ab: Den Hund solle man nicht selber zum Erbrechen bringen. Das könne die Lage verschlimmern, wenn beispielsweise scharfkantige Gegenstände oder ätzende Substanzen verabreicht wurden. In einer Praxis könne hingegen vorher ein Röntgenbild erstellt werden und dementsprechend eine Behandlung erfolgen. Vor allem Köder mit Rasierklingen oder Nägeln hören sich zunächst schlimm an, tatsächlich würden solche Vorfälle aber schneller auffallen. Bei sofortigem Tierarztbesuch seien die Behandlungsmöglichkeiten zudem meist recht aussichtsreich.

    Schutz vor Giftködern in Augsburg: Vorsicht beim Gassigehen

    Dr. Löffler spricht auch aus eigener Erfahrung: „Viele Besitzer lassen ihre Hunde zu weit weglaufen.“ So würde erst spät oder gar nicht bemerkt werden, wenn die Tiere etwas zu sich genommen haben. Sie selbst würde sich an einen Zehn-Meter-Radius halten, um so einen genauen Blick auf ihren Vierbeiner zu haben, sagt sie.

    Auch wenn Giftköder-Fälle in der Realität selten vorkommen, ist der Tierärztin die Aufklärung wichtig: „Man sollte unbedingt herausfinden, ob es sich wirklich um Gift handelt, woher es stammt und ob es frei erhältlich ist.“ Bei einem bestehenden Verdacht würde oft nicht weiter ermittelt werden, dabei sei das entscheidend, um langfristig etwas zu verändern. Auch die Konsequenzen für die Täter seien aus Sicht der Tierärztin nicht angemessen. Sie wünsche sich härtere Bestrafungen.

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