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Amok-Alarm in Memmingen
23.05.2012

Ein Hilferuf?

Der mutmaßliche Schütze steht am Dienstag (22.05.2012) in Steinheim (Stadt Memmingen) an einem Sportplatz und richtet offensichtlich eine Waffe auf sich selbst. Ein Schüler hatte in einer Schule in Steinheim einen Schuss abgegeben. Ein 15-Jähriger wurde nach Polizeiangaben mit zwei Waffen an seiner Schule gesehen, woraufhin Amokalarm ausgelöst und eine Suchaktion gestartet wurde.
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Der mutmaßliche Schütze steht am Dienstag (22.05.2012) in Steinheim (Stadt Memmingen) an einem Sportplatz und richtet offensichtlich eine Waffe auf sich selbst. Ein Schüler hatte in einer Schule in Steinheim einen Schuss abgegeben. Ein 15-Jähriger wurde nach Polizeiangaben mit zwei Waffen an seiner Schule gesehen, woraufhin Amokalarm ausgelöst und eine Suchaktion gestartet wurde.
Foto: Tobias Kleinschmidt

Nach dem Amok-Alarm in Memmingen deutet inzwischen immer mehr auf eine persönliche Tragödie um den 14-jährigen Schüler hin. Nachbarn mutmaßen über einen "Hilfeschrei".

Nachbarn und Mitschüler beschreiben den Jungen als „netten Kerl“, "freundlich und offen“. Der Rektor der Lindenschule in Memmingen, Franz Schneider, sprach am Tag nach dem Vorfall von einem „sympathischen Schüler", den er sehr schätze. Der 14-Jährige sei in Bezug auf Gewalt nicht auffällig gewesen. Weder bei den Sozialpädagogen noch bei den Lehrkräften der Schule habe es Hinweise auf diese Tat gegeben. "Er war auf keinen Fall ein Außenseiter und es gibt auch keine Hinweise auf Mobbing.“

Was letztlich zum Ausraster des Jungen führte, bleibt ein Rätsel. Allerdings gibt es Hinweise auf ein schwieriges persönliches Umfeld des 14-Jährigen. Im Heimatort, dem Memminger Stadtteil Volkratshofen, heißt es, die Tat sei ein „Hilfeschrei“ gewesen. „Der Junge wollte Aufmerksamkeit. Dass das so aus dem Ruder läuft, damit hat er nicht gerechnet“, berichten Nachbarn.

Amok-Alarm in Memmingen nach Schuss an Schule

Der 14-Jährige hatte am Dienstagmittag in der Lindeschule Mittelschule in Memmingen einen Schuss abgegeben und damit einen Amok-Alarm ausgelöst. Anschließend hatte er sich mit zwei scharfen Waffen und einer Luftdruckpistole auf einem Sportplatz verschanzt. Nach einem mehrstündigen Nervenkrieg mit einem Großaufgebot der Polizei ergab er sich am Abend den Einsatzkräften. Verletzt wurde niemand. Am Mittwochnachmittag ordnete der Haftrichter vor dem Amtsgericht Memmingen an, den Jugendlichen in der Psychiatrie eines Bezirkskrankenhauses in Bayern unterzubringen.

Nach wie vor sind einige Details der Tat unklar, etwa das Motiv des Jungen. Nach der Tat war immer wieder von Liebeskummer als Auslöser der Kurzschlussreaktion die Rede. Am Tag vor der Tat hatte offenbar die 13-jährige Freundin mit dem Jungen Schluss gemacht. Bestätigt ist das allerdings nicht. Wie der Leitende Oberstaatsanwalt Johann Kreuzpointner mitteilte, konnte der Junge aufgrund der erheblichen „Drucksituation“ bislang nicht verhört werden.

Gerüchte um Zeugen an der Schule

Gleiches gilt nach Angaben der Polizei auch für die Zeugen der Vorgänge in der Schule, um die sich zahlreiche Gerüchte ranken. Bestätigt ist bislang lediglich, dass der 14-Jährige am Dienstagmittag in der Mensa der Lindenschule einen Schuss abgegeben hat, bevor er zum Sportplatz floh. Laut Schulleiter Schneider waren zu diesem Zeitpunkt rund „ein halbes Dutzend“ Schüler anwesend. Berichte, wonach der Junge eine Lehrkraft mit einer Waffe bedroht habe oder „mehrfach um sich schoss“, wie es am Dienstag zunächst von Schulkameraden hieß, wurden bislang nicht bestätigt.

Ein Hilferuf?
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Memmingen: Jugendlicher läuft Amok
Foto: Ralf Lienert und dpa

Geklärt ist indes wie der Junge an die Waffen - eine großkalibrige Pistole, eine kleinkalibrige Pistole und eine Luftdruckpistole - sowie die nicht unerhebliche Menge an Munition gekommen ist. Nach Angaben der Polizei wurden sie von dem 14-Jährigen aus dem Tresorraum des Vaters im Keller des Wohnhauses entwendet. Offenbar war es ihm gelungen, das elektronischen Sicherheitssystems zu knacken.

Vater ließ Tresorraum von PI Memmingen begutachten

Hinweise, dass der Vater bei der Sicherung der Waffen nachlässig war, gibt es laut Polizei nicht. Nach Informationen der Augsburger Allgemeinen hatte der 53-Jährige den Tresorraum erst im Januar 2010 von der Polizeiinspektion Memmingen begutachten lassen. Die hatte ihn für ordnungsgemäß erklärt. Der Mann hat eine Waffenbesitzkarte und ist als Sportschütze aktiv. Gegen ihn werde daher derzeit nicht ermittelt, so die Staatsanwaltschaft.

Seinem 14-Jährigen Sohn hingegen werden Waffendelikte, Nötigung, Sachbeschädigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Für eine versuchte Körperverletzung oder Totschlag gebe es noch zu wenig Anhaltspunkte, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Dazu müssten erst Schüler, Lehrer und Polizisten verhört werden.

Hoffnung auf Normalität

Der Junge hatte vor seiner Festnahme auf dem Sportgelände im Memminger Stadtteil Steinheim mehrfach um sich geschossen. In Medienberichten ist von bis zu 20 Schüssen die Rede, die Wirtin der Vereinsgaststätte spricht gar von mindestens 100. Mehrere Projektil-Einschläge fanden sich am Mittwoch in der Bandenwerbung des Sportgeländes sowie an der Fassade des Sportheims.

Erleichterung herrscht am Mittwoch indes an der Lindenschule. Kinder und Lehrer begannen bereits am Morgen in Gesprächen mit der Aufarbeitung der Ereignisse. Betreut wurden sie von einem Kriseninterventionsteam. „Es ist uns sehr wichtig, dass möglichst bald wieder Normalität in die Schule einziehen kann“, betonte Schulleiter Schneider. Er lobte das professionelle Vorgehen der Lehrer, die sich nach dem ersten Alarm mit den Schülern in den Klassenzimmern verbarrikadiert hatten. "Es ist kein normaler Unterricht, wir können nicht sagen, wir gehen zum Tagesablauf über und machen wieder Mathematik", sagte die Unterallgäuer Schulamtsdirektorin Elisabeth Fuß. Das Schulgebäude inklusive Schulhof war am Mittwoch abgesperrt. Eine Polizeistreife sicherte das Gelände.

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