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Bad Wörishofen
29.10.2011

Wirbel um Jürgen Fliege

Jürgen Fliege: Weil sein esoterischer „Lebenswandel“ der evangelischen Kirche nicht gefällt, hat sie ein Disziplinarverfahren eingeleitet.
Foto: Archivfoto: Fred Schöllhorn

Der ehemalige TV-Pfarrer Jürgen Fliege bringt Wunderheiler und Schamanen nach Bad Wörishofen. Dort weiß man nicht, wie man mit Fliege umgehen soll.

In Bad Wörishofen weiß man nicht so recht, was man von der Geschichte halten soll. Gestern Abend hat Jürgen Fliege dort seine Veranstaltung eröffnet, den „Wörishofener Herbst“. Es hätten, freute er sich noch Mitte der Woche, nur wenige Referenten abgesagt – trotz der negativen Schlagzeilen der jüngsten Zeit. Und auch die Gäste, sagt der ehemalige Kurdirektor Alexander von Hohenegg, seien gekommen.

Mehr als 2000 Übernachtungen bringt die Veranstaltung des einstigen Fernsehpfarrers für den Kneippkurort im Unterallgäu mit sich. Sie bringt Wunderheiler und Schamanen, die in 79 Seminaren über „Macht und Ohnmacht der Engel“ oder „Heilung durch Seelenkraft“ sprechen. Und sie bringt, besonders in diesem Jahr, jede Menge Berichte in den Medien.

„Hat Fliege einen an der Klatsche?“, titelte kürzlich etwa die Bild am Sonntag. Andere schrieben über den „Ärger“ und die „Probleme“ um den einstigen Fernsehpfarrer, und auch unsere Zeitung berichtete schon über „Das Kreuz der Kirche mit Jürgen Fliege“.

Hintergrund all dessen ist ein Disziplinarverfahren, das die evangelische Kirche im Rheinland Anfang Oktober gegen den 64-jährigen Fliege eingeleitet hat. Worum es genau bei dem Verfahren geht, weiß außer den Betroffenen selbst niemand. Die evangelische Kirche ließ nur mitteilen, man vermute, dass Fliege gegen seine Amtspflichten verstoßen habe – und verwies auf Paragraf 32 ihres Pfarrdienstgesetzes. Demnach sind Pfarrer in ihrer Lebensführung ihrem Auftrag verpflichtet und werden als Vertreter der Kirche angesehen – selbst, wenn sie schon im Ruhestand sind. Tipps zum Kirchenaustritt: Jürgen Fliege droht massiver Ärger

Übers Internet hatte Jürgen Fliege zuvor eine von ihm gesegnete „Fliege-Essenz“ verkauft: 95  Milliliter Flüssigkeit in einer Flasche für 39,95 Euro plus Versand. Außerdem machte er Werbung für einen Raumtrockner, der angeblich von einem Scientology-Mitglied vertrieben wird.

Zwei Wochen später, als die erste mediale Welle der Empörung etwas abgeebbt schien, kamen schon die nächsten Schlagzeilen. Die Rheinische Post berichtete, dass das Ermittlungsverfahren gegen den Ruhestandspfarrer womöglich ausgeweitet werden könnte – wegen eines Artikels, der in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift Fliege erschienen war. Der Text gibt praktische Tipps zum Kirchenaustritt. Unter anderem heißt es darin: „Denken Sie an Ihren Personalausweis oder Reisepass!“

Am Ende des Disziplinarverfahrens könnte für Jürgen Fliege ein Verweis, eine Kürzung der Bezüge oder gar die Entfernung aus dem Amt stehen. „Die Leute kennen mich auch ohne Talar als Pfarrer Jürgen Fliege“, reagierte der 64-Jährige nun in Bad Wörishofen auf die Berichte um das Verfahren. Er sehe sich selbst als „Kirchenbeamter auf Lebenszeit“ – und maße sich nicht an, zwischen „seriöser“ und „unseriöser Spiritualität“ zu unterscheiden. Kritische Fragen beantwortete er oft mit Gegenfragen oder Bibelzitaten: „Nicht alle meine bisher eingeschlagenen Wege waren im Nachhinein richtig. Hätte ich zum Beispiel gewusst, dass die Fliege-Essenz solch einen Wirbel verursacht, hätte ich es nicht getan“, erklärte er. Jürgen Fliege wird nicht mit offenen Armen empfangen

Der Kirchenvorstand in Bad Wörishofen sieht das weniger gelassen. Deshalb darf Fliege seine Morgenandachten nicht in der Erlöserkirche abhalten. Man habe beschlossen, „bis zur Klärung der Vorwürfe“ die Kirche nicht mehr zur Verfügung zu stellen, teilte Pfarrerin Susanne Ohr mit.

Bad Wörishofens einstiger Kurdirektor Alexander von Hohenegg, der sich noch Mitte der Woche von Fliege und dessen Veranstaltung distanziert hatte, ruderte gestern zurück: „Wir sind sehr glücklich über die vielen Gäste, die deshalb nach Bad Wörishofen kommen“, sagte er gegenüber unserer Zeitung. Auch er will sich einige Seminare anhören. Zur Sicherheit. Und, weil er einfach nicht so recht weiß, was er von der Geschichte halten soll.

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