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  3. Bayern: Vertretungsstunden statt "normalem" Unterricht sind keine Seltenheit

Bayern
17.03.2017

Vertretungsstunden statt "normalem" Unterricht sind keine Seltenheit

Immer wieder fallen Stunden aus. Die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes hat klare Forderungen.
Foto: Caroline Seidel, dpa

Die Grippe macht auch vor Lehrern nicht Halt. Doch wer springt kurzfristig ein? Und wann kann man bei einer Vertretungsstunde überhaupt noch von Unterricht sprechen?

Vier Schulklassen spielen mitten am Vormittag Spiele in der Aula, statt im Klassenzimmer neuen Unterrichtsstoff zu lernen: Was klingt wie eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag, ist eine Notlösung aus einem Lehrermangel heraus - so geschehen an der Schule, an der die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Simone Fleischmann, vor einigen Jahren als Rektorin tätig war. Eine Grippewelle hatte dazu geführt, dass mehrere Lehrer gleichzeitig krank im Bett lagen und deren Stunden irgendwie vertreten werden mussten.

Jedes Jahr im Februar und März fallen zahlreiche Lehrer in Bayern krankheitsbedingt aus. Vor den Faschingsferien fehlte an manchen Augsburger Schulen jeder zehnte Pädagoge. Hinzu kommen Langzeitkranke und Lehrerinnen, die aufgrund einer Schwangerschaft ausfallen. Ist ein qualitativ hochwertiger Unterricht überhaupt noch möglich, wenn zu den Langzeitausfällen auch noch mehrere kurzfristig erkrankte Lehrer hinzukommen?

Vertretungsstunden gelten statistisch als Unterricht

Das bayerische Kultusministerium sieht keinen Grund zur Sorge. Eine Statistik des Ministeriums kam zu dem Ergebnis, dass im Schuljahr 2015/16 nur 1,5 Prozent der Unterrichtsstunden ersatzlos ausgefallen seien. Das teilte Ministeriumssprecherin Carolin Völk mit. Möglich sei, dass unter anderem durch mobile Reserven, die bei Bedarf an Grund- und Mittelschulen einspringen können, sowie Reservelehrer, die direkt an Realschulen und Gymnasien stationiert sind. Stelle man während des Schuljahres fest, dass mehr Aushilfslehrer gebraucht würden als geplant, würden diese nachträglich eingestellt. Damit auch die Stunden kurzfristig erkrankter Lehrer nicht ausfallen, nennt Völk neben den Aushilfslehrern noch zwei weitere Möglichkeiten. Eine davon sei die Vertretung durch Lehrer der Schule selbst, die andere bezeichnet Völk als "organisatorische Maßnahmen". Darunter versteht das Kultusministerium beispielsweise die Zusammenlegung von Klassen - Spiele spielen in der Aula zählt also als Vertretungsunterricht.

Daran stört sich Verbandspräsidentin Fleischmann. In der Realität sei das Thema Unterrichtsausfall bei weitem nicht so problemlos, wie vom Kultusministerium dargestellt. Denn das beziehe sich nur auf die Zahlen für die ersatzlos gestrichenen Unterrichtsstunden. Dieselbe Statistik zeigt aber auch auf, wie viele Stunden nicht planmäßig gehalten werden - je nach Schulart sind das zwischen 6,5 Prozent an der Grundschule und sogar 11,1 Prozent an der Realschule. Für einen Fünftklässler dieser Schulform bedeutet das, dass durchschnittlich drei Stunden pro Woche nicht nach Plan stattfinden. Die Statistik erfasst Fleischmann zufolge alle Stunden, die vertreten werden, auf welche Art auch immer. Je nach Situation verberge sich dahinter von Unterricht über eine reine Beaufsichtigung bis zum Ausfüllen von Arbeitsblättern ohne Aufsicht vieles. Unterricht in derselben Qualität wie vom eigentlichen Lehrer gibt es aber nur in den seltensten Fällen - das sei gar nicht möglich, wenn ein Kollege spontan einspringt, sagt Fleischmann.

Sie nennt ein Beispiel, wie es zu dieser Jahreszeit häufig vorkommt. "Wenn sich ein Lehrer morgens krank meldet, ist es unmöglich, kurzfristig eine mobile Reserve zugeteilt zu bekommen", sagt sie. Deshalb müssten die übrigen Lehrer während ihrer Freistunden einspringen, spontan früher anfangen oder nach ihrem regulären Unterrichtsschluss noch die Klasse eines Kollegen übernehmen.

Im Vergleich zu den Alternativen ist dieses Modell für Fleischmann noch die beste Lösung. Denn wenn das nicht möglich sei, müssten Fachlehrer, etwa für Werken, statt einer kleinen Gruppe eine ganze Klasse betreuen. "Hier findet dann für beide Gruppen keine Bildung statt", sagt sie. Schließlich könnten die Fachlehrer nicht einfach die Mathematikstunde übernehmen. An Werkunterricht für die kleine Gruppe sei dann aber auch nicht mehr zu denken. Immerhin seien die Kinder so jedoch von einem Pädagogen betreut.

Lehrer müssen manchmal mehrere Klassen auf einmal beaufsichtigen

"Es gibt aber auch Situationen, in denen ein Lehrer zwei Klassen beaufsichtigen muss", sagt die Präsidentin des BLLV. Das bedeute, dass dieser Lehrer zwischen zwei Klassen hin- und herwechseln müsse. "Die Klassenzimmertür bleibt offen, damit die Schüler nicht nur tun und lassen, was sie wollen", erklärt sie. Das habe zur Folge, dass in beiden Klassen - auch dort, wo eigentlich regulär Unterricht stattfinden könnte - keine Bildung erfolge.

Diese Situation will Fleischmann nicht hinnehmen und fordert deshalb mehr mobile Reserven. "In einem reichen Bundesland wie Bayern muss eine Chance auf beste Bildungsangebote bestehen", sagt sie. Die Gefahr, dass diese Lehrer in Zeiten jenseits der Grippewelle unterbeschäftigt sein könnten, sieht sie nicht, sondern vielmehr die Möglichkeit, dass die Pädagogen dann mit Schülern arbeiten könnten, die eine Einzelförderung brauchen.

Dass in Bayern lediglich 1,5 Prozent der Stunden komplett gestrichen werden müssen, liegt Fleischmann zufolge zum einen daran, dass minderjährige Schüler sowieso nicht einfach nach Hause geschickt werden dürfen und deshalb immer eine Lösung gefunden werden müsse. Ein weiterer Grund sei der Einsatz vieler Kollegen, die für ihre Schüler Überstunden machen. Schuldzuweisungen mancher Eltern und den Vorwurf, die Kinder müssten Mandalas ausmalen, weil die Lehrer zu faul seien, ordentlichen Unterricht vorzubereiten, findet sie deshalb äußerst ungerecht. "Man trägt es auf den Rücken derer aus, die am wenigsten dafür können."

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