
Fall Nüßlein: Ex-Justizminister Sauter in Maskendeal verwickelt

Plus Der CSU-Landtagsabgeordnete Alfred Sauter entwarf als Anwalt den Vertrag zwischen dem Masken-Lieferanten und dem bayerischen Gesundheitsministerium.
In das Corona-Schutzmaskengeschäft im Zusammenhang mit den Korruptionsermittlungen gegen den CSU-Politiker Georg Nüßlein ist ein weiterer prominenter Politiker der bayerischen Regierungspartei verwickelt. Der frühere bayerische Justizminister und jetzige CSU-Landtagsabgeordnete Alfred Sauter bestätigte Recherchen unserer Redaktion, wonach er als Anwalt gegen Honorar für Masken-Lieferungen tätig war. „Ich habe den Vertrag zwischen dem bayerischen Gesundheitsministerium und dem Masken-Lieferanten entworfen“, sagte der CSU-Politiker der Redaktion.
Name von Alfred Sauter taucht in Durchsuchungsbeschluss im Fall Nüßlein auf
Dabei habe er nach seinen Worten selbstverständlich auch Geld erhalten, „Honorar als Anwalt eben“, sagte Sauter. „Ich bin in dieser Angelegenheit vom ersten Moment an als Anwalt tätig gewesen, habe die Kontaktdaten meiner Münchner Kanzlei verwendet, die Vertragsentwürfe von der Kanzlei aus gefaxt“, erklärte Sauter. „Als Abgeordneter war ich in dieser Sache nie tätig“, fügte er hinzu. Wer ihn bezahlt und ihm den Auftrag erteilt habe, sagte der CSU-Politiker nicht, es sei aber nicht das Ministerium gewesen. Nach Informationen unserer Redaktion taucht Sauters Namen in einem Durchsuchungsbeschluss der Münchner Generalstaatsanwaltschaft gegen den CSU-Politiker Nüßlein auf. Der ehemalige Justizminister wird nach Informationen der Redaktion nicht als Beschuldigter geführt.
Der 70-jährige Sauter war Ende der neunziger Jahre bayerischer Justizminister und wurde vom damaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) in der Affäre um die hochverschuldete halbstaatliche Wohnungsbaugesellschaft LWS entlassen. Das Mitglied des CSU-Parteivorstands gilt Sauter als Vertrauter Nüßleins und stammt aus dem gleichen Landkreis Günzburg.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Unredlich in diesem Zusammenhang von 'verwickelt' zu schreiben.
Oder ist die AA mit ihren Recherchen auch in den Skandal 'verwickelt'? ;-)
"in Maskendeal verwickelt" - also bitte, liebe AZ! Die Überschrift suggeriert etwas, was der Artikel nicht halten kann. Reißerische Überschriften ohne Inhalt sollten eigentlich der Springerpresse vorbehalten bleiben.
Sehe ich eben so. In einigen Berichten geht der AA der Bild-Gaul zu sehr durch.