Flugzeug von Landebahn abgekommen: Pilot und Crew vernommen
Bei einer Landung in München ist eine Boeing von der Landebahn abgekommen. Die Bergung des Flugzeuges gestaltet sich aufwendig.
Zwischenfall am Flughafen München: Dort ist am Donnerstag nach der Landung eine Boeing 777 aus Manchester von der Landebahn abgekommen. Wie die Flughafenpolizei mitteilte, wurde keiner der 158 Menschen an Bord der Maschine verletzt. Die 143 Passagiere und 15 Crewmitglieder konnten das Flugzeug der Singapore Airlines über die Treppen verlassen. Sie wurden im Terminal betreut. Die Boeing 777 aus Manchester war auf dem Weg nach Singapur und sollte am Mittag planmäßig in München zwischenlanden. Sie kam kurz nach dem Aufsetzen von der südlichen Landebahn ab und im Grünstreifen zum Stehen.
Flugzeug wiegt 170 Tonnen
Spezialfahrzeuge der Feuerwehr sollen sie schließlich aus dem Gras ziehen und in einem Hangar unterbringen. Anschließend wird die Maschine enttankt und von Gepäck und Ladung befreit. Selbst leer wiegt das Flugzeug laut dem Sprecher 170 Tonnen. Er rechnete nicht mit einer Freigabe der Landebahn vor 21 Uhr. Nach außen sieht die Maschine völlig unbeschädigt aus", sagte der Flughafensprecher. Sie soll jedoch auf mögliche Defekte untersucht werden. Pilot und Crew wurden von den Ermittlungsbehörden vernommen.
Flughafen München: Verspätungen und Flugausfälle
Die Landebahn musste gesperrt werden. Es kam zu Verspätungen und Flugausfällen. Nach Angaben eines Flughafensprechers war am Nachmittag auf dapd-Anfrage bereits jeder Flug verspätet, meist um bis zu eine Stunde. Pro Tag verzeichnet der Flughafen rund 1.100 Starts und Landungen. Am Nachmittag untersuchten zunächst Spezialisten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung die Maschine. Erst im Anschluss konnte die Bergung beginnen. Dazu wurde zunächst angehäufte Erde um die Räder des Flugzeugs entfernt. Anschließend wurde das Gras mit Gewebematten ausgelegt, damit die Reifen der Maschine nicht einsanken. Erst gegen 18.25 Uhr konnte die Bahn nach abgeschlossener Bergung wieder freigegeben werden. Wegen der Behinderungen kam es bis zum frühen Abend zu insgesamt mehr als 50 Annullierungen und rund 300 Verspätungen von bis zu zwei Stunden im Luftverkehr von und nach München. dapd/AZ
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