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Memmingen: Ein Wolf streunt durch das Unterallgäu

Memmingen

Ein Wolf streunt durch das Unterallgäu

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    Ein Wolf wurde im Landkreis Unterallgäu fotografiert.
    Ein Wolf wurde im Landkreis Unterallgäu fotografiert. Foto: bürk-privat/LFU

    Ein Wolf ist im südwestlichen Unterallgäu von einer Wildkamera fotografiert worden. Experten sind sich nach Auskunft des Landesamtes für Umwelt (LfU) ganz sicher, dass es sich um Meister Isegrim und nicht etwa einen Hund handelt. Es gebe „wolfstypische Merkmale hinsichtlich Färbung und Proportionen“, heißt es vom LfU.

    +++ Die wichtigsten Fragen zum Wolf im Allgäu +++

    An einem gerissenen Reh in der Nähe der Kamera wurde zudem eine Speichelprobe sichergestellt. Erste Ergebnisse einer genetischen Auswertung werden in etwa zwei Wochen erwartet. Nach Angaben eines LfU-Sprechers ist das Wildtier bereits am 8. November von der Kamera erwischt worden. Die Aufnahme wurde aber erst jetzt bei der routinemäßigen Auswertung der Bilder gesichtet.

    Wolf ist wohl schon weitergewandert

    So verhalten Sie sich, wenn Sie einem Wolf begegnen

    Der Wolf reagiert auf den Anblick von Menschen vorsichtig, aber er ergreift nicht immer sofort die Flucht. Oft zieht sich das Tier langsam und gelassen zurück, teilt das Landesamt für Umwelt mit.

    Falls doch eine Begegnung stattfinden sollte, beachten Sie bitte folgende Regeln:

    Haben Sie Respekt vor dem Tier.

    Laufen Sie nicht weg. Wenn Sie mehr Abstand möchten, ziehen Sie sich langsam zurück.

    Falls Sie einen Hund dabei haben, sollten Sie diesen in jedem Fall anleinen und nahe bei sich behalten.

    Wenn Ihnen der Wolf zu nahe erscheint, machen Sie auf sich aufmerksam. Sprechen Sie laut, gestikulieren Sie oder machen Sie sich anderweitig deutlich bemerkbar.

    Laufen Sie dem Wolf nicht hinterher.

    Füttern Sie niemals Wölfe – die Tiere lernen sonst sehr schnell, menschliche Anwesenheit mit Futter zu verbinden und suchen dann eventuell aktiv die Nähe von Menschen.

    Den genauen Standort der Kamera irgendwo südlich von Memmingen will der Sprecher nicht nennen, um die Menschen vor Ort nicht zu erschrecken. Das Einzeltier sei ohnehin wohl schon weitergewandert. Für den Menschen gelten Wölfe als weitgehend ungefährlich. Bereits 2014 war südlich von Oberstdorf ein Wolf von einer Wildkamera fotografiert worden. Das LfU hat eigens eine Arbeitsgruppe „Große Beutegreifer“ – gemeint sind hier Wolf, Luchs und Bär – eingerichtet.

    In Deutschland gibt es mittlerweile 31 Wolfsrudel – die meisten leben in Ost- und Norddeutschland. In nur zwei Jahren hat sich die Population verdoppelt. Besonders stark breiten sich die Tiere nach Westen und Norden bis zur dänischen und niederländischen Grenze aus. Ausgerottet wurden die Wölfe in Deutschland vor 150 Jahren.

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