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Motiv
03.04.2011

Mord in Krailling aus Rache?

Abschiedsgruß vor dem Haus in Krailling bei München. dpa

Rache könnte das Motiv des mutmaßlichen Mörders der beiden Mädchen Chiara und Sharon aus Krailling sein. Der verdächtige Onkel zeigt sich indes ungerührt.

Im Doppelmord von Krailling verdichten sich die Hinweise, dass der "dringend Tatverdächtige" Onkel der beiden Mädchen aus Krailling, Chiara und Sharon, aus getötet haben könnte. Zudem wird es immer wahrscheinlicher, dass es sich bei dem Mann aus Peißenberg um den Mörder handelt. Am Tatort wurde sein Blut gefunden, er hatte Verletzungen, die vom Messer stammen könnte, mit denen er unter anderem die beiden Mädchen misshandelt haben soll.

Die große Frage scheint vielmehr, warum der Mann, gegen den am Samstag Haftbefehlt erlassen worden war, die Kinder getötet hat. In Vernehmungen soll er bisher zum Tatmotiv geschwiegen haben. Dabei habe er einen distanzierten und desinteressierten Eindruck auf die Ermittler hinterlassen. Von Reue keine Spur.

Der Schwager der 41 Jahre alten Mutter von Chiara und Sharon soll die beiden Mädchen aus Krailling heimtückisch getötet haben. Den entscheidenden Hinweis  erhielt Sonderkommission "Margarete" am Freitagmittag aus dem Labor des  Landeskriminalamts. Dort war eine Übereinstimmung zwischen einer freiwillig abgegebenen Speichelprobe des tatverdächtigen Onkels und Blut, also DNS-Material, vom Tatort nachgewiesen wurde.

Mord von Krailling: Tatmotiv Rache?

Treffen die Berichte mehrerer Zeitungen zu, gab es in der Familie von Onkel und Mutter einen großen Streit um Geld, vielleicht eine Erbschaft. Auf der einen Seite standen der Tatverdächtige und seine Frau - die Schwester der Mutter der beiden Mädchen Sharon und  Chiara. Die Familie des Onkels  soll hoch verschuldet sein, die Frau krebskrank, eins der Kinder ebenfalls schwer erkrankt. Dies berichtet jedenfalls "Bild". Andererseits stand die getrennt vom Vater der Kinder lebende Mutter von Sharon und Chiara, die mit dem Wirt der Gaststätte "Schabernack", die in nur 100 Meter vom Tatort entfernt liegt, ihr neues Glück gefunden hatte. Sie soll sich mit dem  Tatverdächtigen um das Erbe der Familie gestritten haben. Chefermittler Kraus sagte dazu nur, dass er die Gerüchte kenne.

Wollte der Beschuldigte, um dieser Logik zu folgen, also seine Schwägerin strafen, indem er ihre Kinder tötet? Der Täter nutzte wohl aus, dass die Mutter wie gewohnt ihre Wohnung nicht abschloss, als sie am Abend vor der Tat in die Wirtschaft ihres Lebensgefährten ging. Mit einem Messer und womöglich auch  einer Hantelstange soll der Tatverdächtige blindwütig auf die  vermutlich schlafenden Kinder aus Krailling eingeschlagen und eingestochen haben.

Mord von Krailling: Verdächtiger schweigt inzwischen

Ob die beiden Mädchen dabei womöglich wach wurden und dann sich im Todeskampf zu wehren versuchten, ist noch unklar. Die ermittelnde Polizei gibt nur wenige Einzelheiten heraus, um das Aussageverhalten des Festgenommenen nicht zu beeinflussen. Allerdings kann von Aussageverhalten keine Rede mehr sein: Nach  zwei Vernehmungen, bei denen er sich in Widersprüche verstrickte,  schweigt er inzwischen.

In Krailling, aber auch bei der Münchner Mordkommission war die  Erleichterung über die Festnahme vom Freitag groß. Die  Mordermittler arbeiten nun mit Hochdruck daran, dass am Ende nicht  alleine eine Blutspur den Onkel überführt. Sie wollen so zwingende  Beweise sammeln, dass er verurteilt werden kann - auch, wenn er  weiter schweigt.

Genetischer Fingerabdruck durch DNS-Analyse

Der genetische Fingerabdruck ist das wohl erfolgreichste Mittel der Kriminologen bei der Erkennung von Tätern und der Zuordnung von Tatspuren. Er führte wohl auch beim Doppelmord von Krailling an den beiden Mädchen Chiara und Sharon zum Erfolg. Bei dieser Art der Analyse werden Teile der Erbsubstanz DNS (Desoxyribonukleinsäure) unter die Lupe genommen, die in allen menschlichen Zellen enthalten ist. Damit kann die Identität eines Menschen nahezu sicher festgestellt werden.

Für eine DNS-Analyse reichen schon kleinste Spuren - etwa Schuppen, Haare, Sperma, Schweiß oder Speichel. Das Verfahren ist allerdings recht aufwendig, weil die DNS-Reste erst vervielfältigt werden müssen, bevor sie untersucht werden können. Wie beim gewöhnlichen Fingerabdruck wird der Code der gefundenen Erbsubstanz mit der des Verdächtigen verglichen.

DNS-Spuren können aber auch helfen, verdächtige Personen zu entlasten. Auf diese Weise konnte dank eines DNS-Abgleichs nach 35 Jahren Haftstrafe die Unschuld eines US-Amerikaners in den USA erwiesen werden. Er war fälschlicherweise wegen Entführung und Vergewaltigung eines Jungen verurteilt worden.

Kriminolge Pfeiffer äußert sich zum Tatmotiv

Der Kriminologe und Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, Christian Pfeiffer, hält das Motiv Erbschaftsstreit oder Geldmangel für durchaus möglich.

"Geld oder zurückgewiesene Liebe sind die beiden großen Hasserzeuger", so Pfeiffer. Der Kriminologe weiter "Wenn dann noch eine Verrohung, meist in der eigenen Kindheit begründet, hinzu kommt, dann kann es zu einer tödlichen Eskalation kommen. Gerade Erbstreitigkeiten und eine verschmähte Liebe sind die häufigsten Motive bei Tötungsdelikten."

Es stellt sich jedoch die Frage, weshalb der Onkel dann die beiden Mädchen Chiara und Sharon getätet hat und nicht die Mutter der beiden Kinder aus Krailling. Auch hierauf hat Pfeiffer eine Antwort: "Folgende Gedanken könnten einem Mörder Befriedigung geben: "Einer Mutter das Liebste nehmen, was sie hat, ihre Kinder. Das ist die perfekte Rache, sie wird ihres Lebens nicht mehr froh, grämt sich bis zum Ende ihrer Tage und von der Erbschaft hat sie nichts mehr." Hinzu kommt, dass das Risiko des Mörders geringer ist, Kinder können sich nicht so stark wehren wie Erwachsene."

Der Verdächtige soll Schicksalschläge erlitten haben, Frau und Sohn sollen ernsthaft erkrankt sein. Auch dies könne für die Tat eine Rolle spielen, so Pfeiffer: "Menschen, die sich als Verlierer sehen, die immer wieder Pech im Leben hatten, haben eine wesentlich geringere Frustrationsgrenze als andere und entwickeln eher starke Neidgefühle. Sie stehen oft isoliert da und verkraften eine weitere Niederlage nur schwer - auch das kann mit zu einer Gewalttat führen."

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