Zweite S-Bahn-Stammstrecke kann kommen
In München können die Bauarbeiten an der zweiten S-Bahn-Stammstrecke beginnen. Die Deutsche Bahn hat nun für den ganzen Streckenverlauf rechtsgültiges Baurecht.
Mehr als einen Monat nach den letzten Prozessen um den Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München gibt es nun für die gesamte Strecke gültiges Baurecht. Im Februar hatten sich Anwohner und die Deutsche Bahn auf Vergleiche geeinigt. Dafür bestand aber noch eine Widerrufsfrist bis Ende März. Von Seiten der Kläger sei jetzt bestätigt worden, dass sie davon keinen Gebrauch machen werden, teilte Bayerns Bau- und Verkehrsministerin Ilse Aigner (CSU) am Freitag mit. Damit seien die letzten Streitigkeiten beigelegt.
Die Bauarbeiten beginnen im Osten
"Endlich haben wir für den gesamten Streckenverlauf der zweiten Stammstrecke rechtsgültiges Baurecht. Die Deutsche Bahn kann nun auch im östlichen Planfeststellungsabschnitt von der Isar bis zum Leuchtenbergring mit den Bauarbeiten starten", sagte Aigner.
Anwohner und eine Wohnungseigentümergemeinschaft hatten vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof unter anderem wegen unzureichenden Schutzes vor Lärm in der Bauphase im Ostabschnitt geklagt. Sie erwirkten in zwei Vergleichen einen aktiven Schallschutz beziehungsweise die Zusage, bestimmte Innenraumpegel einzuhalten.
In Dutzenden Verfahren hatten sich Anwohner und Gegner gegen das Projekt gewehrt, teils wurde das Eisenbahn-Bundesamt zu Schutzauflagen verpflichtet. Zu einem von Gegnern gewünschten Stopp des Mega-Projekts führten die Prozesse nicht.
Bauprojekt soll rund vier Milliarden Euro kosten
Nach jahrelanger Planung hatte im April vergangenen Jahres mit dem ersten Spatenstich der Bau begonnen. Das rund vier Milliarden Euro teure größte Schienenprojekt des Freistaats soll die Kapazitäten der chronisch überlasteten Strecke durch die Münchner Innenstadt fast verdoppeln. Kernstück ist ein sieben Kilometer langer Tunnel, der bis zu 40 Meter unter der Erde verlaufen wird. 2026 sollen die ersten S-Bahnen rollen. Gegner kritisieren das Projekt als Milliardengrab. (dpa)
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