Als die letzten Sonnenstrahlen langsam hinter den Dächern Ulms verschwinden, fährt ein weißer Kombi auf den Rewe-Parkplatz im Nord-Osten der Stadt. Kerem ist an diesem lauen Sommerabend schon seit einer Weile dort, lehnt sich lässig an seinem BMW an und zieht an einer Zigarette. Aus dem weißen Kombi mit Neu-Ulmer Nummernschild steigt Stefanos, die beiden begrüßen sich mit Handschlag und Smalltalk. Kerem (28) und Stefanos (31) wohnen beide in Bayern, arbeiten jedoch in Ulm und treffen sich regelmäßig nach der Arbeit „zum Quatschen und Chillen“ auf dem Rewe-Parkplatz. Und: Der Supermarkt auf der baden-württembergischen Seite hat bis 24 Uhr offen, „das ist eigentlich der Hauptgrund, warum wir hier sind und nicht in Neu-Ulm“, sagt Stefanos. Bereits 2007 wurde das Ladenschlussgesetz in Baden-Württemberg gelockert. Lange hatte die Gewerkschaft gegen die Freigabe der Ladenöffnungszeiten gekämpft. Ohne Erfolg – an Werktagen dürfen Läden rund um die Uhr geöffnet bleiben. In Bayern hingegen stemmt sich die Politik gegen derartige Freigaben: Hier soll man auch künftig nicht nach 20 Uhr in handelsüblichen Supermärkten einkaufen gehen können.
Ladenschlussgesetz
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