Ist bayerisches Bier bald UNESCO-Welterbe?
Ein Verein aus München will das „Bierland Bayern“ zum Weltkulturerbe der Unesco machen. Warum das schwierig werden könnte.
Wer oder was ist bayerischer als Hubert Aiwanger? Nicht viel, so viel steht fest – doch das bayerische Bier könnte dem kernigen Politiker-Landwirt mit niederbayerischem Zungenschlag sehr wohl Konkurrenz machen. Was liegt also näher, als die beiden Vorzeige-Bayern zusammenzubringen und der Unesco für die Liste des immateriellen Weltkulturerbes vorzuschlagen? Eben.
So also geschehen am Mittwoch in München, wo der Verein „Bier und Wir“ öffentlich machte, dass er das „Bierland Bayern“ zum Weltkulturerbe machen wolle – mit der tatkräftigen Unterstützung von, Sie ahnen es, Schirmherr Hubert Aiwanger.
Hubert Aiwanger macht sich für bayerisches Bier stark
Der stellvertretende Ministerpräsident war bei der Veranstaltung aufgrund seiner Corona-Infektion zwar verhindert, er ließ seine Zuneigung aber zumindest schriftlich mitteilen: „Bayerisches Bier steht nicht nur bei uns im Freistaat, sondern auch international für Tradition, Genuss, Qualität und Lebensfreude.“
Die bayerische Bierkultur sei von enormer Vielfalt geprägt und auch ein Wirtschaftsfaktor: „Mit 640 Firmen liegen 42 Prozent aller deutschen Brauereien in Bayern. Deshalb begrüße ich auch das Vorhaben des Vereins, den Begriff „Bierland Bayern“ durch die Unesco zum immateriellen Kulturerbe erklären zu lassen“, schrieb er.
Bayerisches Bier als Weltkulturerbe? Antrag für Reinheitsgebot scheiterte
Das allerdings dürfte nicht ganz so einfach werden. Vor einigen Jahren wagte der bayerische Brauerbund schon den Versuch, der Unesco das bayerische Reinheitsgebot nahe zu bringen – und scheiterte. Zudem gibt es bereits ein Land, das seit 2016 mit seiner Bierkultur auf der Weltkulturerbe-Liste vertreten ist: Belgien. Die Initiatoren stellen sich jedenfalls darauf ein, dass es eine Weile Jahr dauern könnte, um das „Bierland Bayern“ in den Unesco-Olymp zu hieven. „Das wird ein Marathon“, sagte der Vereinsvorsitzende Armin Gastl am Mittwoch.
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