Zu viele Hundehaufen am Ammersee: Bürgermeisterin reagiert
Hundehaufen am Ammersee werden für die Marktgemeinde Dießen zu einem immer größeren und teuren Problem. Jetzt werden die Besitzer der Tiere zur Kasse gebeten.
Einmal in der Woche gehen die Mitarbeiter des Bauhofs der Marktgemeinde Dießen im Landkreis Landsberg auf eine besondere Tour. Rund 130 Kilometer ist die Strecke im Gesamten lang und führt durch die verschiedenen Ortsteile und am Ufer des schönen Ammersees entlang.
Was nach einem herrlichen Ausflug klingt, hat für die Bauhof-Angestellten einen weniger herrlichen Hintergrund: Sie haben nämlich am Ende etwa 400 Kilogramm Hundekot mit im Gepäck. Bei der bauhöflichen Runde handelt es sich um die „Hundeklotour“, wie eine Sprecherin der Marktgemeinde erklärt, bei der die insgesamt 78 Hundetoiletten – spezielle Mülleimer mit Tütenspendern – geleert werden.
Das koste viel Zeit und viel Geld – erst recht, seit die Müllgebühren um rund 20 Prozent teurer geworden seien. Unter anderem aus diesem Grund sei nun die Hundesteuer erhöht worden, sagt die Sprecherin. Hundehalter sollen sich also finanziell stärker an der Entsorgung der Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner beteiligen. „Hundekot-Zoff am feinen Ammersee“ titelte sogleich die Bild und heftete der Gemeinde ein veritables Hundeproblem an.
Bürgermeisterin: Hundesteuer ist keine Erziehungsmaßnahme
Im Rathaus ist man darüber – wenig überraschend – nicht erfreut. Wie in vielen anderen Kommunen seien die Hundehinterlassenschaften auch in Dießen ein Dauerthema – allerdings kein akutes oder übermäßiges Problem, betonte Bürgermeisterin Sandra Perzul auf Nachfrage unserer Redaktion. Die Anhebung der Hundesteuer - von 60 auf 70 Euro pro Jahr für "normale" Hunde, von 1000 auf 1200 Euro für Kampfhunde - sei die erste seit 16 Jahren und auch „nicht als Erziehungsmaßnahme für die Hundehalter gedacht“.
Gleichwohl hatte sich Perzul unlängst mit einem Schreiben an die Herrchen und Frauchen der insgesamt 704 in der Gemeinte gemeldeten Hunde gewandt und für mehr Sauberkeit geworben. In den vergangenen Jahren hätten sich wiederholt Landwirte über Hundekot in der freien Natur beschwert und auf die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken für andere Tiere hingewiesen. Die Bürgermeisterin appellierte daher an das Verantwortungsbewusstsein aller Gassigeher und verlieh ihren Worten Nachdruck mit dem Zusatz, dass es doch schade wäre, wenn die Marktgemeinde mit dem Erlass einer allgemeinen Anleinpflicht die Bewegung der Hunde einschränken müsste.
Das letzte Wort scheint in Dießen am Ammersee also noch nicht gebellt zu sein.
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Befremdlich, dass Lebewesen andere Lebewesen zur Belustigung halten dürfen. Tierhaltung ist Sklaverei und befremdlich. Wenn das Tier nicht macht was man will, dann wird es "erzogen" (=bestraft).
Man sollte auf die Hundesteuer den Betrag der durchschnittlichen Kosten der Entfernung der Hundesch... aufschlagen. Es ist zudem nicht tierfreundlich Hunde in kleinen Wohnungen zu halten.