Lehrkräftemangel, Chancengerechtigkeit, Studienreform: Das Bildungssystem in Bayern ist geschwächt durch eine ärgerliche Behäbigkeit bei den großen Baustellen. Es ist ein wenig wie bei der Deutschen Bahn. Probleme sind jahrelang bekannt, das System rostet weiter, bis endlich die Weichen neu justiert werden und der Betrieb wieder flüssig läuft. Deswegen ist es eine so überfällige wie positive Nachricht, dass Bayern das Lehramtsstudium zeitgemäßer und mit mehr Bezug zum Schulalltag gestalten möchte. Nun kommt es darauf an, die Reformpläne baldmöglichst umzusetzen.
Mit den Vorschlägen der Expertenkommission muss Bayern die Ausbildung ändern
Sogar Universitätsleitungen beklagten schon im vergangenen Jahrzehnt, dass die Welt sich immer schneller drehe, die Prüfungsordnungen für angehende Lehrkräfte aber meist erst Jahre später an den Schulalltag angepasst würden. Natürlich, das ist auch der Bürokratie hinter solchen Studiengängen geschuldet. Was der Regierung aber in die Spur helfen sollte: Im Herbst wird die extra eingesetzte Expertenkommission ihren Plan für ein neues Lehramtsstudium vorstellen. Dann muss Bayern die Vorschläge in die Praxis umsetzen – damit der „Praxisschock“ bei den Junglehrkräften ein Ende hat.
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