Notärzte in Not: Immer weniger sind für lebensrettende Einsätze bereit
Plus Ob schwerer Unfall oder plötzlich auftretende Schmerzen – Notärzte sind binnen Minuten zur Stelle und retten sehr oft das Leben von Menschen. Doch es fehlt Personal.
Jeden Augenblick kann es passieren – ein Schlaganfall, ein Herzinfarkt, ein schwerer Unfall. Jeden kann es treffen. 112 heißt dann die rettende Telefonnummer und im Schnitt ist binnen zwölf Minuten ein Notarzt vor Ort. Noch. Denn längst sind die Notärzte selbst in Not. Weil immer weniger Kolleginnen und Kollegen für diese lebensrettenden Einsätze bereit sind. Privatdozent Dr. Björn Hossfeld bestätigt dies. Er ist nicht nur selbst seit 25 Jahren leidenschaftlicher Notarzt, sondern auch der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Notärztinnen und Notärzte. Sein Kollege in Landsberg, Dr. Wolfgang Weisensee, spricht von einer „unguten Entwicklung“ und einem längst „lückenhaften Netz“. Wo also liegen die Probleme? Warum winken gerade auch viele jüngere Medizinerinnen und Mediziner dankend ab, wenn es um den Notarzteinsatz geht?
Einen schöneren Beruf kann er sich nicht vorstellen
Björn Hossfeld sitzt in der Rettungswache in Gersthofen. Es ist 18.30 Uhr. Um 19 Uhr beginnt sein Dienst. Die rot-gelbe Rettungshose hat er bereits an, auch das blaue T-Shirt, das ihn am Rücken mit silberner Schrift als Notarzt ausweist. Was an diesem Abend, was in dieser Nacht auf ihn zukommen wird, er weiß es nicht. Und das mache seinen Beruf auch so spannend, sagt er, lächelt und ergänzt: „Ich habe Medizin nur studiert, um Notarzt zu werden.“ 1987 hat er als Rettungssanitäter begonnen, seit 1997 ist er Notarzt. Die schnelle und möglichst perfekte Organisation eines vorher nie planbaren Einsatzes ist für ihn eine Herausforderung, die ihn immer wieder reizt. Nicht nur bei seinen Einsätzen in Schwaben. Der Leitende Oberarzt an der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm absolviert auch regelmäßig Auslandseinsätze. Das Gefühl, jemandem wirklich das Leben retten zu können, ist unbeschreiblich erfüllend, sagt er. Einen schöneren Beruf, das wird im Gespräch mit ihm schnell klar, kann sich der 52-Jährige gar nicht vorstellen.
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