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Kommentar: Eine starke Region braucht starke Abgeordnete

Kommentar

Eine starke Region braucht starke Abgeordnete

Rudi Wais
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    Wer zieht nach der Wahl aus der Region hier ein? Ein Blick in das Plenum des Bundestags.
    Wer zieht nach der Wahl aus der Region hier ein? Ein Blick in das Plenum des Bundestags. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Ja, der Bundestag wird kleiner - das alleine aber erklärt den drohenden Verlust an Abgeordnetenmandaten und Einfluss für die Region im politischen Berlin nicht. Sozialdemokraten, Grüne und Liberale aus Schwaben und dem angrenzenden Oberbayern haben in ihren Parteien nicht das Standing, das ihnen genügend aussichtsreiche Listenplätze sichert oder je nach Couleur der nächsten Koalition sogar ein Amt in einer Bundesregierung. In der CSU wiederum können sich die meisten heimischen Abgeordneten zwar auf die gefühlte Sicherheit eines Direktmandates verlassen - dass sich einer (oder eine) von ihnen im nächsten Kabinett wiederfindet, ist damit aber noch lange nicht gesagt.

    Schwabens Grüne haben sich verzockt

    Wie schwer sich die Kandidaten aus der Region tun, zeigen vor allem die Beispiele von Liberalen und Grünen. Bei der FDP ist mit dem Allgäuer Stephan Thomae einer der erfahrensten Abgeordneten seiner Fraktion auf der Strecke geblieben, weil die Partei in ihrem Ampel-Frust ein halbes Dutzend Etablierter bei der Aufstellung ihrer Landesliste regelrecht abgestraft hat. Schwabens Grüne wiederum, durch Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Familienstaatssekretärin Ekin Deligöz bisher gut in Berlin vertreten, haben sich in seltener Naivität verzockt. Anstatt sich für die Deligöz-Nachfolge auf einen zweiten Kandidaten hinter der früheren Parteichefin Roth zu konzentrieren und diesen durch kluge Absprachen mit anderen Bezirksverbänden auf der Liste abzusichern, finden sich nun drei weitgehend unbekannte Bewerber aus der Region auf schier aussichtslosen Listenplätzen wieder.

    Eine Region ist in Berlin nur stark vertreten, wenn sie auch starke Abgeordnete in den Bundestag entsenden kann. Hier hat Bayerisch-Schwaben nach Jahrzehnten der überdurchschnittlich guten parlamentarischen Vertretung inzwischen noch reichlich Luft nach oben. Den Kampf um Fördergelder, Umgebungsstraßen, neue Bahnverbindungen oder Forschungsprojekte macht das nicht leichter. Im Gegenteil.

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