Krieg reißt alte Wunden auf: "Meine Erinnerungen kommen zurück"
Plus Die Bilder aus der Ukraine schockieren. Doch wie geht es jenen, die selbst schon einmal Krieg erlebt haben? Eine Psychologin erklärt, wie Kriegstraumata nachwirken.
Adolf Jahn kann nicht wegsehen. Mehrmals am Tag schaut er in die Fernsehnachrichten, um alles mitzubekommen: Die Bomben auf Charkiw, die Übernahme von Tschernobyl, die Belagerung von Mariupol. Gerade auch dann, wenn er nachts nicht schlafen kann. Seiner Frau passt das gar nicht. Sie macht sich Sorgen und fürchtet: Die grausamen Ereignisse sind zu viel für ihren Mann. Denn der 86-Jährige aus Leipheim hatte schon drei Herzinfarkte. Doch die Bilder aus der Ukraine lassen ihn nicht los – sie erinnern ihn an den Krieg, den er als Kind selbst erlebt hat.
Donauwörth 1946: Das ist das Schlagwort, das ist die Szenerie, die sich bei Adolf Jahn so tief eingeprägt hat wie keine zweite. Als zehnjähriger Bub kommt er in eine völlig zerbombte Stadt. Einst stolze Häuser lassen sich in den Ruinen nur noch erahnen. Ganze Straßenzüge sind zerstört, so vieles liegt in Schutt und Asche. Unter den Trümmern vermutet er Leichen, von überall dringt dieser süßliche Geruch zu ihm, den er auch jetzt, 76 Jahre danach, noch in der Nase hat. "Ich kann nicht anders: Wenn ich Donauwörth nur höre oder lese, sammelt sich bei mir der Speichel. Auch jetzt muss ich wieder schlucken."
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