So lassen sich Markus Söders Pirouetten in der Corona-Politik erklären
Plus Für Markus Söder dreht sich längst alles um die Landtagswahl 2023. Eine Strategie scheint es schon zu geben. Die könnte auch der Grund für seine jüngsten Corona-Entscheidungen sein.
Knapp ein Jahr ist es her, da ist Markus Söder, damals noch potenzieller Kanzlerkandidat der Union, mit giftigen Worten auf Olaf Scholz, damals noch Bundesfinanzminister und schon Kanzlerkandidat der SPD, losgegangen. Im Streit um Corona-Hilfen für die Wirtschaft, so berichteten Teilnehmer der Videokonferenz der Ministerpräsidenten, fauchte Söder Scholz an: Er sei nicht der „König von Deutschland“, nicht der „Weltenherrscher“ und auch nicht der Bundeskanzler. Als Scholz darauf mit erkennbarer Heiterkeit reagierte, schob Söder den wenig freundlichen Satz hinterher: „Da brauchen Sie jetzt gar nicht so schlumpfig rumgrinsen!“
Die CSU-Basis hat Söder die Wahlniederlage bei der Bundestagswahl verziehen
Jetzt ist Scholz Bundeskanzler und Söder weiterhin nur CSU-Chef und bayerischer Ministerpräsident. Er darf als Fernsehzuschauer mitverfolgen, wie die Weltenherrscher – dieser Tage erst US-Präsident Joe Biden – den vermeintlichen Schlumpf aus Deutschland empfangen. Und eben nicht ihn, Söder, der selbstredend alles besser gemacht hätte. Was macht das mit einem, der so nahe dran und so sehr von sich überzeugt war? Söder trägt die Antwort längst wie eine Dauerbotschaft vor sich her: Macht nix! Schwamm drüber! Weitermachen!
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