Ein aggressiver, über zwei Meter langer Fisch hat in einem Badesee in Mittelfranken mindestens fünf Badegäste verletzt. Ein Polizist erschoss den Riesenwels schließlich mit seiner Dienstpistole, wie die Polizei berichtete. Nach Angaben der Beamten war das Tier rund 90 Kilogramm schwer.
Der aggressive Fisch war am späten Freitagnachmittag im Brombachsee im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen auffällig geworden. Er habe sich längere Zeit im Bereich einer Schwimminsel aufgehalten, sei sehr angriffslustig gewesen und habe immer wieder Badegäste angegriffen, berichteten die Polizisten. Die Bisswunden der Schwimmer versorgten Rettungskräfte des Roten Kreuzes vor Ort.
Riesentier greift immer wieder an
Weil das Riesentier keine Ruhe gab, alarmierte die Wasserwacht die Polizei. Die Beamten sperrten zunächst den Badebereich, um weitere Angriffe zu vermeiden. Weil der aggressive Fisch als Sicherheitsrisiko für die Badegäste und für Besucher eines am See stattfindenden Musikfestivals eingeschätzt wurde, beschlossen die Einsatzkräfte, das Tier zu töten.
Ein Polizeibeamter habe mit seiner Dienstpistole auf den Wels geschossen. Zwei Angler, die hinzugezogen wurden, hätten den 90-Kilo-Fisch später mit einem Boot aus dem See geborgen. Erst danach habe der Badebereich wieder freigegeben werden können.
Wels wollte möglicherweise Nest verteidigen
Polizeisprecher Michael Petzold sagte, dass Welse normalerweise nicht aggressiv seien. Es wird vermutet, dass das Tier ein Nest in der Nähe der Schwimmer hatte und insofern den Nachwuchs verteidigen wollte. «Das ist ein komplett atypisches Verhalten von dem Fisch gewesen.»
Welse, die auch als Waller bezeichnet werden, können mehrere Jahrzehnte alt und extrem groß werden. Die Tiere sorgen in Deutschland immer mal wieder für Aufsehen. In nordrhein-westfälischen Mönchengladbach etwa erlangte vor über 20 Jahren ein Fisch unter dem Namen «Kuno, der Killerwels» international mediale Berühmtheit.
Dem Tier wurde damals nachgesagt, es habe einen jungen Rauhaardackel verschluckt. 2003 wurde dann ein Wels in dem besagten Teich in Mönchengladbach tot auf dem Wasser treibend entdeckt - schnell ging man davon aus, dass es «Kuno» war. Der Fisch wurde ausgestopft und in ein Museum gestellt.



Karl der Käfer wurde nicht gefragt .... Schade um den grossen Waller. Er gehörte mit seiner Größe sicher zum Urbestand des Brombachsees. Es sollte die Frage gestellt werden, warum der Fisch gerade jetzt so ein agressives Verhalten an den Tag legt? Besteht hier evtl. ein direkter Zusammenhang zum mehrtägigen Burning Beach - Festival das genau zur gleichen Zeit, seit Freitag mit extremer Lautstärke und vorallem extremen Bässen genau in diesem Bereich des Sees bis 4.00 Uhr nachts dort durchgeführt wird? Ist es verträglich, eine solche Veranstaltung in unmittelbarer Nähe ausgewiesener Naturschutzgebiete zu genehmigen, nur damit dem dort eh schon leicht überreitztem Tourismus noch ein weiteres Event hinzu gefügt werden kann? Die Veranstaltung war definitiv so laut, dass man sie am anderen Ende des Sees, im 7 km entfernten Seecamping Langlau bis spät in die Nacht deutlich hören konnte (dort wurden an der Rezeption Ohropax extra für die Festivalnächte ausgegeben). Weniger ist häufig mehr!
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