Blättert man durch den neuen Immobilienmarktbericht für München, dann flirrt und verschwimmt das Wort „Millionen“ nur so vor den eigenen Augen. Selbst wenn die Preise insgesamt ein wenig zurückgehen, erzielten Luxusimmobilien in der Landeshauptstadt auch im Jahr 2024 Rekordpreise. „München in Extremen“, so hat der zuständige Gutachterausschuss das Kapitel in seinem neuen Bericht benannt, das die exklusivsten Verkäufe von Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen im Stadtgebiet auflistet.
Das teuerste Einfamilienhaus Münchens ist eine Villa, die im vergangenen Jahr für 47,2 Millionen Euro einen neuen Besitzer fand. Sie befinde sich „in bester Wohnlage“ heißt es dazu im Bericht, mehr wird nicht verraten – und auch die neuen und bisherigen Besitzer sind ganz offensichtlich Meister der Diskretion. Der Verkauf ging in aller Stille, völlig unbemerkt von der Öffentlichkeit, vonstatten. Nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung soll die Villa im exklusiven Herzogpark im Münchner Stadtteil Bogenhausen stehen.
Im Herzogpark liegen viele der teuersten Villen Münchens
Vieles spricht dafür, der Herzogpark beinhaltet regelmäßig die teuersten Angebote auf dem Münchner Markt. Die Wohngegend war Anfang des 19. Jahrhunderts als weitläufiges Grün vom Architekten des weltberühmten Englischen Gartens, Friedrich Ludwig von Sckell, angelegt worden. Sein Auftraggeber: Graf Montgelas, wichtigster Minister unter Kurfürst Max IV. Joseph, dem späteren König Max I. Joseph von Bayern.
Aktuell steht im Herzogpark unter anderem eine dem Portal „Immoscout24“ zufolge „luxuriöse Traumvilla“ für den Erstbezug zum Verkauf. 18 Zimmer auf 812 Quadratmetern Wohnfläche kosten knapp 25 Millionen Euro. Noch eine Reihe weiterer Objekte ist dort derzeit auf dem Markt, darunter eine Villa mit Parkblick und 336 Quadratmetern Wohnraum für 10.500.000 Euro.
Die teuerste Doppelhaushälfte in München kostet sieben Millionen Euro
Deren Quadratmeterpreis von 31.250 Euro ist im Münchner Gesamtvergleich gar nicht einmal so hoch, wie der Blick in den jüngst vorgestellten Bericht ebenfalls zeigt. Die teuerste im Jahr 2024 verkaufte Eigentumswohnung in zentraler Wohnlage – 160 Quadratmeter groß – erzielte sogar einen Quadratmeterpreis von etwa 62.500 Euro. Die teuerste Doppelhaushälfte, in Nymphenburg gelegen, wurde für knapp sieben Millionen Euro verkauft.
Der städtische Immobilienmarktbericht verzeichnet sämtliche Kaufverträge für Immobilien, die in München abgeschlossen wurden und ist deswegen das aussagekräftigste Dokument zur Marktentwicklung in München.

Insgesamt ist Wohnen in Deutschland weiterhin nirgendwo so teuer wie in München – obwohl die Preise im Vergleich zum Vorjahr sogar gesunken sind. Wohnbauland und Neubau-Eigentumswohnungen waren zuletzt um jeweils rund sieben Prozent günstiger zu haben, wiederverkaufte Eigentumswohnungen sanken um rund zwei Prozent im Preis.
Blickt man auf die Preisentwicklung in Bayern insgesamt, zeigt sich je nach Region ein sehr unterschiedliches Bild. Neueste Grafiken der Gutachterausschüsse in Bayern zeigen eine Landkarte, in der von dunkelrot – sehr starker Preisrückgang – bis sattgrün – sehr starke Steigerung – jede Farbschattierung zu finden ist.
Immobilien in Bayern driften im Preis auseinander
Die Verkaufspreise von Einfamilienhäusern stiegen zwischen 2023 und 2024 zum Beispiel in den Landkreisen München, Amberg-Sulzbach sowie in den Städten Passau, Landshut und Ingolstadt sehr stark um mehr als zwölf Prozent an, in den Kreisen Garmisch-Partenkirchen, Neu-Ulm, Berchtesgadener Land oder Bamberg entwickelten sie sich in die entgegengesetzte Richtung. Zuzug und Nachfrage sind bei der Preisentwicklung entscheidende Kriterien.
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