Bayern wächst – und Schwaben ganz besonders. Das ist das Ergebnis der regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung von 2023 bis 2043, die das Bayerische Landesamt für Statistik am Freitag vorgelegt hat. Basis dafür sind die Ergebnisse des Zensus aus dem Jahr 2022.
Insgesamt, so die Statistiker, wird die Einwohnerzahl im Freistaat innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte um rund 4,3 Prozent auf 13,74 Millionen ansteigen – ein Zuwachs von 560.000 Menschen. Fünf der sieben Regierungsbezirke weisen ein deutliches Plus bei der Bevölkerungszahl zwischen knapp drei bis etwa acht Prozent auf. Zwei Regierungsbezirke, nämlich Ober- und Unterfranken, werden ihr derzeitiges Bevölkerungsniveau in etwa halten.
In Schwaben wird die Einwohnerzahl besonders stark wachsen
Für Schwaben wird das stärkste prozentuale Bevölkerungswachstum erwartet. Nach den aktuellen Vorausberechnungen steigt die Einwohnerzahl dort bis zum Jahr 2043 um etwa 156.000 Menschen auf 2,08 Millionen – das ist ein Plus von 8,1 Prozent. Die stärksten Zuwächse werden im Landkreis Unterallgäu (plus 13,6 Prozent) und in den Städten Memmingen (plus 11,2 Prozent) und Kaufbeuren (plus 10,7 Prozent) erwartet. Die Stadt und der Landkreis Augsburg werden mit 6,1 und 9,4 Prozent ebenfalls deutlich an Bevölkerung gewinnen.
Die Statistiker machten am Freitag aber auch klar: Dass Bayern wächst, liegt praktisch ausschließlich am Zuzug aus dem Ausland. In den vergangenen zehn Jahren kamen gut eine Million Menschen aus anderen Ländern nach Bayern. Die meisten von ihnen hätten Arbeit, wie Thomas Gößl, der Präsident des Bayerischen Landesamts für Statistik, erläuterte.
Ohne Zuwanderung würde die Bevölkerungszahl sinken
Ohne Zuwanderung würde die Bevölkerungszahl sinken. Denn Bayern wird auch älter. Die Zahl der unter 20-Jährigen werde bis 2043 nur um 69.000 steigen, die der über 65-Jährigen dagegen um 641.000.
Ein weiterer Trend: Immer mehr Menschen wollen in ländlicher Umgebung leben. „Wir sehen einen Trend von der Großstadt aufs Land, den wir schon in den 1990er Jahren gesehen haben“, sagte Gößl. Allein aus der Landeshauptstadt München seien in den Jahren 2022 und 2023 jeweils 19.000 Einwohner in andere bayerische Regionen gezogen. (mit dpa)
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