
OSM mitgestalten - So arbeiten die Mapper

Die OpenStreetMap soll ein Produkt für User von Usern sein. Das Prinzip ist ähnlich wie bei Wikipedia. Falls Sie auch aktiv an OpenStreetMap mitarbeiten möchten, sollten Sie folgende Tipps beachten. Von Heidi Jovanovic
Das oberstes Gebot für die Mitgestaltung an OpenStreetMap ist: Nicht von fremdem, copyright- und lizenzgeschütztem Material kopieren!
Die gängigste Art der Datenerfassung ist die mit einem GPS-Empfänger, wie er beispielsweise in Navigationsgeräten und manchen Mobiltelefonen steckt. Doch auch ohne ein solches Gerät kann man an dem Projekt mitarbeiten. Nachstehend einige Methoden.
Unterwegs mit dem GPS-Empfänger
Der Mapper schaltet sein GPS-Gerät ein und lässt es laufen, während er zum Beispiel die Straße, die er erfassen will, abfährt oder -geht. Das Gerät speichert dabei in regelmäßigen Abständen - beispielsweise jede Sekunde - die aktuelle Position. Daraus ergibt sich ein Track(log) genanntes Protokoll der zurückgelegten Strecke. Gleichzeitig macht sich der Mapper mit Hilfe von Block und Bleistift, Kamera oder Diktiergerät Notizen über nützliche Zusatzinformationen wie Straßennamen und -belag sowie vielleicht Gebäude und Einrichtungen, die später in der Karte verzeichnet sein sollen. Mit manchen GPS-Geräten, wie beispielsweise den kleinen Navigationsgeräten für Wanderer und Radfahrer, lassen sich auch sogenannte Wegmarken setzen, um die Lage von Objekten festzuhalten.
Eingabe der Daten in die Sammlung
Nach getaner Aufzeichnungsarbeit gilt es, Notizen und Tracklogs zu Futter für die Geodatenbank zu machen. Verschiedene Vorgehensweisen sind möglich. Die gängigste ist, die rohen Geodaten zunächst am Computer zu editieren und in die für die automatische Kartenerstellung, das sogenannte Rendern, erforderliche Form zu bringen. Dazu überträgt der Erfasser die Tracks vom GPS-Empfänger auf seinen Rechner und verbindet diesen mit dem Internet. Er startet ein Editor-Programm und lädt sich den zu bearbeitenden Ausschnitt der Openstreetmap-Karte in ihrer aktuellen Form herunter. Dann öffnet er die Datei mit seinem Tracklog. Mit dem Editor zeichnet er die protokollierten, nun auf der Karte erscheinenden GPS-Tracks nach und gibt dazu die notierten Zusatzinformationen an. Sobald ihn das Ergebnis befriedigt, überträgt er es zur zentralen Projektdatenbank. Bald darauf sind die neuen Daten für jeden sichtbar. Es stehen dafür gute kostenlose Editoren sowohl online als auch zum Herunterladen zur Verfügung. Die beliebtesten sind JOSM und Potlatch.
Jeder kann mitmachen - auch ohne GPS-Gerät
Mitmachen bei dem Projekt kann wirklich jeder. Auch kleinste Beiträge sind willkommen. Ein GPS-Empfänger ist dafür keine zwingende Voraussetzung. Es gibt mannigfaltige Möglichkeiten, seine eigene Ortskenntnis auch ohne derartige Ausstattung einzubringen. Selbst schon allein der Hinweis auf Fehlstellen und Unkorrektheiten ist nützlich. Auch kann jeder Einrichtungen wie Briefkästen, Telefonzellen, Toiletten, Spielplätze und dergleichen entweder selbst einzeichnen oder solche, die bereits von anderen Mitarbeitern erfasst wurden, mit Details anreichern. Da sich aus dem gesammelten Material beliebige Spezialkarten erstellen lassen, sind viele Einzelheiten von Interesse, beispielsweise zu welchem Postdienstleister ein Briefkasten gehört und welche Toilette oder Telefonzelle rollstuhlgerecht ist.
Wichtige Weblinks:
● Fehler und Lücken melden (ohne weitere technische Hilfsmittel und Kenntnisse möglich): http://www.openstreetbugs.org
● Gute Einstiegsseite für alle, die sich selbst als Mapper versuchen und Anschluss an die Community finden wollen: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Hauptseite
Nützliche freie Software:
● OSM-Editor JOSM: http://josm.openstreetmap.de/wiki/De%3AWikiStart
● Konvertierungsprogramm für unterschiedliche GPS-Formate GPSBabel:
http://www.gpsbabel.org/
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