Von Gundelfingen in den Untergrund der Großstadt
Autor Tiny Stricker nimmt die Leser von „U-Bahn-Reiter“ mit auf eine spontane Reise von Weimar bis Sarajevo
„An einem Frühsommer-Freitag … befand ich mich plötzlich in einem alten U-Bahn-Abteil, das ganz von der Heiterkeit der Seele erfüllt war. Alle schienen einem schönen Ziel zuzustreben. Der Zug ging Richtung Freimann, aber gleichzeitig in eine unbestimmte Ferne.“ Tiny Stricker, der aus Gundelfingen stammende Autor, entdeckt in seinem neuen Buch „U-Bahn-Reiter“ die Fähigkeit, sich bei Untergrund-Fahrten eine Gegenwelt zu erschaffen und mit Erinnerungen zu verknüpfen. Er bestätigt damit eine im Kapitel „Ziele“ erwähnte These von Plutarch, der überzeugt war, dass die Gegenwart umso genussreicher ist, wenn sie mit Erinnerung verbunden wird. Nach einer Reihe erstaunlicher Bücher hat Tiny Stricker mit „U-Bahn-Reiter“ ein weiteres erstaunliches Buch geschaffen. Mit einer Vielzahl von Beobachtungen und Impressionen entwirft er ein eigenwilliges Bild von einem Großstadtrevier, aber auch von besuchten Landschaften außerhalb der U-Bahn-Netze.
Tiny Stricker, der eigentlich Heinrich Stricker heißt, wurde 1949 geboren, besuchte das Musische Gymnasium Lauingen und ging nach dem Abitur mit 500 Mark Bargeld auf einen Asientrip. Davon erzählte er in „Trip Generation“, Tiny Strickers erfolgreichstem Buch, mit dem er den literarischen Untergrund in Aufregung versetzte. Die neue Publikation, Band 11 in der Stricker-Werkausgabe des Verlags p.machinery, ist in ihren Inhalten weit entfernt von der 68er-Revolte des Autors. Aber die Hippie-Sehnsucht verbirgt sich dennoch in vielen Texten: Im Kapitel „Passagiere“ heißt es: „Die Einfahrt in die unterirdische Welt, die schnell vorbeisausenden Lichter, flackernden Stäbe erinnern an den Wisch-Effekt in asiatischen Filmen, wenn die Handlung plötzlich, was typisch ist, in eine andere Zeit zurückspringt und eine jähe Nachdenklichkeit erzeugt, ein augenblickliches Über-den-Zeiten-Stehen, das viel zu schnell wieder verschwindet.“
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