Reichen die Stühle? Sind es zu viele? „Es war schwer abzusehen, wie viele kommen“, sagt Josef Hofer. Ihm, dem einzigen Gemeinderat der Grünen in Buttenwiesen, ist es gelungen: Die neue Landesvorsitzende der Grünen, Eva Lettenbauer, besucht seine Heimat. Die Stuhlplanung geht auf. Knapp 30 Besucher sind da. Der Hauptgast erreicht Meitingen mit dem Zug erst 15 Minuten nach Veranstaltungsbeginn. Da wird Bürgermeister Gerhard Kaltner leicht nervös. Schließlich muss er gleich zur Bürgerversammlung nach Frauenstetten. Doch zwei Dinge brennen ihm auf der Seele. Die will er der jungen, schlanken Frau, die im schmalen schwarzen Hosenanzug mit hellen Schuhen eine halbe Stunde zu spät den Raum betritt, mitgeben. Erstens: Strengere Strafen für Temposünder im Ort. „Wer schneller als 50 Stundenkilometer fährt, muss 1000 Euro bezahlen oder bekommt einen Punkt“, fordert der Buttenwiesener Bürgermeister. Außerdem will er Planungssicherheit für die Entwicklung der Schullandschaft. Die Angst ist groß, dass mit neuen Anforderungen die Räume nicht reichen. Eva Lettenbauer, 26 Jahre jung und aus einer kleinen Gemeinde (Reichertswies) im Kreis Donau-Ries, ist seit einem Jahr Mitglied des Bayerischen Landtags. Die Wirtschaftsingenieurin schneidet in ihrer 20-minütigen Rede viele Themen an. Die Klimakrise, nachhaltige Mobilität, Pflege vor Ort. Sie spricht mit fester Stimme, bewegt beide Arme stets parallel oder faltet die Hände. Und manchmal geht die junge Frau ganz leicht in die Knie, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. Am Tag, als hunderte Landwirte in München demonstrierten, betont sie: „Wir müssen mit den Bauern reden. Eine nachhaltige Landwirtschaft hat einen großen Rückhalt in der Gesellschaft.“ Sie freut sich, dass es immer mehr Grüne Mitglieder und Ortsvereine gibt, und wünscht den Buttenwiesener Parteifreunden viel Erfolg für die Wahl.
Buttenwiesen