
Wenn der Organist die Orgel der Dillinger Basilika überfordert

Olimpio Medori, ein sympathischer und leidenschaftlicher Künstler aus Florenz, überzeugt beim Dillinger Orgelsommer. Nach einer kleinen Startschwierigkeit
Ein überaus sympathischer Gast konzertierte am Samstag im Rahmen des Dillinger Orgelsommers in der Basilika. Olimpio Medori, Organist an der Kirche San Filippo Neri in Florenz, war bereits zwei Tage vor seinem Konzert mit Ehefrau und Sohn aus Italien angereist und nutzte die Zeit, um sich mit der Orgel in der Basilika vertraut zu machen und ein bisschen die Stadt kennenzulernen. Sein Fazit: „Una cittá molto carina e un bell’organo in una chiesa straordinaria. Mi piace molto.“ – „Ein sehr hübsche Stadt und eine schöne Orgel in einer außergewöhnlichen Kirche, es gefällt mir sehr gut.“
Erste Hilfe an der Orgel
Mit der sprichwörtlichen italienischen Leidenschaft startete Olimpio Medori dann auch sein Matineekonzert – und überforderte damit gleich einmal die sensible Elektronik des Instruments. Norbert Bender, Inhaber von Orgelbau Sandtner, leistete sofort Erste Hilfe und Medori konnte das Konzert ohne weitere Störung fortsetzen – zum Glück für die rund 150 Zuhörer in der Dillinger Stadtpfarrkirche. Standen doch einige nicht ganz alltägliche Stücke auf dem Programm des Maestro aus der Toscana. Entsprechend dem Titel seines Programms „Von Liszt zu Langlais“ startete der Organist mit einer einfühlsamen Darbietung von Franz Liszts Adaption der Einleitung und Fuge aus der Bach-Kantate „Ich hatte viel Bekümmernis“ und mündete in der „Hommage á Frescobaldi“ des französischen Komponisten Jean Langlais, der als einer der experimentierfreudigsten Komponisten und Organisten Frankreichs in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gilt. Durchaus experimentierfreudig auch die Wahl der Stücke dazwischen: Mit Stücken von Fernando Provesi, Vincenzo Petrali, Padre Davide da Bergamo, Marco Enrico Bossi, Louis Vierne und Pietro Yon führte Olimpio Medori auf eine emotionsgeladene, italienisch und französisch inspirierte Reise durch die Jahrhunderte und durch ganz unterschiedliche Kompositionsstile. Viel Leidenschaft, viel Abwechslung – oder, wie ein Zuhörer es nach dem Vortrag so schön formulierte: „Das war ein Konzert mit dem Herzen gespielt und weniger kopfgesteuert.“
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