Fit durch den Wittislinger Wald
Seit 40 Jahren gibt es in der Gemeinde den ersten Trimmpfad im Landkreis. Noch heute zieht der Weg Sportler aus nah und fern an. Doch anfangs war er sehr umstritten
Flott gehen Rosina und Georg Ritter mit ihren Walking-Stöcken den kleinen Berg hinauf. Dick einpackt, mit festem Schuhwerk und Mütze sind sie an diesem Morgen schon sehr früh im Wittislinger Wald unterwegs. Ein festes Ritual der beiden. „Danach gibts dann Frühstück“, erzählt die 66-Jährige. Bis zu zwei Mal die Woche laufen sie und ihr Mann den Trimm-dich-Pfad auf dem Grünberg – und treffen dort nicht nur Wittislinger. „Viele Auswärtige kommen vorbei. Den Weg kennen viele“, sagt Rosina Ritter. Seit 40 Jahren gibt es die angelegte Strecke für Sportler oder Spaziergänger. Der Trimmpfad, so nennt ihn Siegfried Schilling, war der erste dieser Art im Landkreis. Ihn gibt es fast genau so lange, wie die Trimm-dich-Bewegung. Diese wurde genau heute vor 45 Jahren vom Deutschen Sportbund ins Leben gerufen. Schilling, der damals Vorsitzender des Wittislinger Sportvereins war, war – gemeinsam mit seinem Team der „AH“– damit ein Pionier.
Er erzählt, dass es in Giengen bereits einen solchen Parcours gegeben habe, er gemeinsam mit anderen Sportlern öfter dort war. „Dann haben wir entschieden, selbst einen zu gestalten“, erinnert sich Schilling. Höchst umstritten seien die Pläne gewesen, sowohl Gemeinderäte als auch Jäger oder Landwirte waren nicht begeistert, dass durch den Wald nun aktiv Sportler gelenkt werden sollten. „Ein Jahr hat es gedauert, bis wir die Pläne durchgebracht haben und sie umsetzen konnten“, erzählt der 74-Jährige. Von Anfang an unterstützt hat Reinhold Sing das Projekt Trimm-pfad für Wittislingen. Er war nach der 15-jährigen Amtszeit von Schilling der nächste TSV-Vorsitzende, wurde 1978 dann Bürgermeister der Gemeinde. Er geht den Weg durch den Wald heute noch regelmäßig. Jeden Dienstag trifft er sich mit zwei Freunden. „Es ist einfach ein toller Weg mitten in der Natur. Der Boden ist weich, er wurde ja extra angelegt, und ermöglicht ein schonendes Gehen.“ Außerdem sei es einfach besonders, komplett durch den Wald zu gehen. „Im Sommer ist es schön kühl und im Winter ist man auch geschützt“, sagt der 71-jährige Sing. Ausschlaggebend dafür, dass sich der TSV Wittislingen so für einen Trimmpfad eingesetzt hat, waren laut Siegfried Schilling zwei Argumente. Einerseits wollte man eine sportliche Strecke bieten. Andererseits suchte der Verein damals dringend eine Geldquelle, um das neue Sportheim zu finanzieren. „Wir haben nach Eröffnung des Pfades ein großes Fest gefeiert und damit gut verdient. Viele Jahre gab es dann das Trimmpfad-Fest direkt oben am Wald, mit Blick über ganz Wittislingen. Das war schon immer toll“, schildert Schilling. Vor ungefähr sechs Jahren wurde das Trimmpfad-Fest zum letzten Mal gefeiert. Es gebe einfach zu viele andere Veranstaltungen am Vatertag – an diesem Feiertag feierten die Wittislinger traditionell.
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