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Aufgefallen: Die schwäbische Butterbrezenehre ist wiederhergestellt

Aufgefallen

Die schwäbische Butterbrezenehre ist wiederhergestellt

Christina Brummer
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    Butter überall: Das Jahr endet für unsere Autorin mit einem kulinarischen Höhepunkt.
    Butter überall: Das Jahr endet für unsere Autorin mit einem kulinarischen Höhepunkt. Foto: Christina Brummer

    Die Weihnachtszeit ist, wenn Sie mich fragen, die am wenigsten prickelnde Zeit. Im Fernsehen flimmern Jahresrückblicke von Lanz bis Pflaume und auch in der Tageszeitung wird nochmal ein bisschen aufgekocht, auch wenn‘s nicht allen schmeckt. So wie die Reste des Weihnachtsbratens am 27. Dezember. Doch, nutzen Sie einmal die Zeit und machen Sie einen kleinen, ganz persönlichen Jahresrückblick. Für mich wird es ein kulinarischer sein. Denn nichts ist so schnell vergessen wie die Mahlzeit von vorgestern. Dabei dreht sich doch (fast) alles im Leben um die Frage: Was koche ich heute? Ein Blick ins Foto-Archiv des Handys gibt dann aber immerhin ein paar Hinweise auf kulinarische Höhe- und Tiefpunkte des Jahres. Im Januar gab es demnach selbstgemachte Semmeln, die eher verformten Krapfen ähnelten, aber immerhin schmeckten. Wiederholt wurde das Experiment allerdings nicht. Im Februar folgte ein „schnelles“ Pizza-Teig-Rezept, das man nur über vier Stunden alle halbe Stunde kneten und falten musste, damit es Teigbläschen entwickelt. Keine Wiederholungsgefahr auch hier. I

    Wie ein Café in Dillingen die Butterbrezenehre rettet

    m Mai wurde laut Handy-Foto-Archiv endlich ein chinesisches Tofu-Hack-Gericht ausprobiert, das sowohl in Sachen Optik als auch Geschmack hinter allen Erwartungen zurückblieb. Im November ein weiterer kulinarischer Tiefpunkt, über den ich mich sogar an dieser Stelle erzürnt habe: Ein mäßig, weil nur hälftig, gebuttertes Teigprodukt, das eine Bäckerei aus dem Landkreis Dillingen als Butterbreze verkaufte. Der dünne Brezen-Wulst war von der Butter gänzlich unberührt. Ein Affront für alle Butterbrezenliebhaber. Dass das Jahr allerdings noch versöhnlich endet, habe ich einer netten Verkäuferin in einem Dillinger Café zu verdanken. Am 26. Dezember schmierte sie auf inständiges Bitten der hungrigen Redakteurin eine noch leicht warme, resche Breze, sodass die Butter an allen Brezen-Wülsten nur so hinausquoll. Die schwäbische Butterbrezenehre, sie ist wiederhergestellt. Jetzt kann 2025 kommen.

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